Seit langer Zeit mal wieder ein
Eintrag. Mangelnde Zeit und technische Probleme haben es für mich
unmöglich gemacht den Blog zu aktualisieren. Jetzt, nach dem alle
meine Tiere in der Winterruhe sind berichte ich über die Neuerungen.
Neuzugänge im Schlangenhäuschen:
Nachdem ich eine recht erfolgreiche
Nachzuchtsaison mit 53 Jungtieren von verschiedenen Arten hatte,
konnte ich wieder einige seltene Tiere meinem Bestand hinzufügen.
Folgende Arten sind im
Schlangenhäuschen eingezogen:
Elaphe dione (Mozdok)
Es sind schwarze Tiere mit ganz
leichter Strichzeichnung an den Flanken der Halsregion.
Elaphe dione (Barnaul)
Gräulich gefärbte Tiere aus zwei
nicht verwandten Linien, die het. für schwarz bzw. einfarbig sind.
Pituophis ruthveni
Eine der seltensten Nattern
Nordamerikas, die auch selten in den Terrarien zu finden ist. Es sind
sehr schöne ruhige Tiere.
Fotos werden folgen nach der
Winterruhe.
Leider ist es mir audch dieses Jahr
wieder nicht gelungen Natrix helvetica zu bekommen, allerdings sind
bereits drei Tiere für das nächste Frühjahr reserviert. Ich hoffe
sie überstehen den Winter gut und ich kann sie dann bald in Empfang
nehmen.
Meine erste Reise mit herpetologischem
Schwerpunkt liegt hinter mir. Ich möchte an dieser Stelle davon
berichten.
Es ging auf die Pityuseninsel
Formentera, um dort Podarcis pityuensis zu fotografieren und um
Hemorrhois hippocrepis, Rhinechis scalaris und Malpolon monpessulanus
zu suchen. Um es vorweg zu nehmen, das Suchen hat geklappt, das
Finden aber leider nicht. Diese drei eingeschleppten Arten sollen
sich in den letzten Jahren aufgrund von fehlenden Prädatoren
explosionsartig vermehrt haben und die Eidechsenfauna der Insel
bedrohen. Im den letzten Jahren wurden seitens der Regierung
Anstrengungen unternommen, die Schlangen einzufangen, was
offensichtlich Erfolg hatte. Während meines Aufenthaltes ist es mir
trotz intensiver Suche nicht gelungen, Nachweise dieser Tiere auf
Formentera zu finden. Die Insel ist landschaftlich ein Eldorado für
Schlangen, Versteckplätze gibt es in Hülle und Fülle. Dennoch habe
ich weder Spuren noch lebende oder tote Tiere finden können.
Dafür aber traumhaft schöne Eidechsen
in sehr großer Zahl.
Jetzt im Oktober sind die Jungtiere von
P. pityuensis geboren und flitzen munter auf den vielen Sandpisten
der Insel von Busch zu Busch. Es sind soviele, das natürlich eine
große Zahl dem Verkehr zum Opfer fällt. Dennoch hatte ich das
Gefühl, das unter fast jedem Busch der Insel eine Eidechse lebt. Das
soll allerdings nichtt darüber hinwegtäuschen, das die
Bestandssituation dieser Art fragil ist. Auf Formentera haben sich
unterschiedlichste Lokalpopulationen gebildet, die sich
offensichtlich genetisch voneinander unterscheiden, denn sie
variieren im Aussehen teils erheblich. Dadurch kann eine Bedrohung
durch eingeschleppte Fressfeinde ein ernstes Problem darstellen.
Man sollte also bei einem Besuch der
Insel sich nicht von der Anzahl der Eidechsen täuschen lassen und
sie so wenig wie möglich stören und mit Respekt behandeln.
Natürlich leben auch noch andere Tiere auf der Insel.
Hier noch einige Fotos von weiteren
Inselbewohnern.
Vor einiger Zeit bin ich von der Redaktion der Zeitschrift Reptilia gefragt worden, ob ich Beiträge über europäische Schlangen verfassen könnte. Nun sind die ersten davon in der November-Ausgabe der Elaphe/Terraria erschienen. Viel Spaß beim Lesen.