Sonntag, 15. Februar 2015

Neues von den Königsnattern

Meine beiden Königsnattern haben nach der Winterruhe schon wieder ordentlich zugelangt. Hatte das Weibchen bei seinem Vorbesitzer noch keine tote Nahrung angenommen, so gehen jetzt beide sehr gierig an die angebotenen Mäuse. Sie fressen inzwischen selbst nach den Hantieren von der Pinzette. Sie machen einen sehr guten Eindruck und ich freue mich darauf, wenn sie wachsen und allmählich ihre Jugendfärbung verlieren. Das wird aber noch einige Zeit dauern. Da sich in der Literatur nur sehr wenig Informationen über diese Unterart finden, musste ich bei der Winterruhe etwas experimentieren. Aber es scheint, das die Zeit von 2,5 Monaten bei ca. 12 °C gut vertragen wurde.
 

Weibliches Jungtier von Lampropeltis triangulum gaigeae

Fütterung mit fliegender Maus



Männchen vor der Häutung beim Fressen


Neues von den Würfelnattern

Meine Würfelnattern sind bei mir ein bißchen die Sorgenkinder. Obwohl normalerweise unproblematisch in der Haltung hatte ich im letzten Jahr etwas Pech mit dieser Art. So habe ich mein Männchen verloren. Es ist bei ihm im Darmbereich eine Verdickung entstanden, die sehr schnell größer wurde und noch bevor ich handeln konnte verstarb das Tier. Nun habe ich eine einsame Dame und noch drei Jungtiere, die aber bisher bei mir nur lebende Fische gefressen haben. Sie haben die Winterruhe gut überstanden aber nun wird es Zeit auch tote Futtertiere anzunehmen. Lebende Fische in geeigneter Größe, also sehr klein, sind verhältnismäßig teuer. Meine drei Jungtiere stammen von melanistischen Eltern ab und sollen sich später auch schwarz färben. Hier ein paar neue Fotos.





   

Neues von den Vipernattern

Meine Zuchtgruppe Vipernattern ist inzwischen so gut eingewöhnt, das die Tiere schon aus ihren Verstecken kommen, wenn ich das Schlangenhäuschen betrete. Sie sind sehr neugierig und genauso verfressen. Unmittelbar nach der Fütterung begannen heute sofort wieder die Paarungsversuche des Männchens. Vipernattern sind m.E. die idealen Anfängertiere, da sie ein ausgesprochen munteres und aktives Leben führen, robust und sehr vielgestaltig sind und bei der Haltung und Zucht keinerlei Probleme machen. Hier noch ein paar aktuelle Fotos von heute.

Vermutlich trächtiges Weibchen









   
Natrix maura bei der Fütterung
 

Paarung der Vipernattern

Neues von den Dionenattern


Meine Dionenattern haben ebenfalls den Winter gut überstanden. Sie sind schon früh wieder aktiv gewesen und fressen seitdem auch wieder ausgesprochen gut. Obwohl ich einige Tiere bei der Reinigung in die Hand nehmen musste haben sie sofort nach dem Zurücksetzen gefressen. Das zeugt von gut eingewöhnten Tieren. Auch sie machen mir große Freude, da sie sehr friedfertig sind und sich oft außerhalb ihrer Schlupfwinkel zeigen. Es sind wie ich finde auch ausnehmend schöne Tiere, deren tolle Färbung und unterschiedliche Zeichnung nach der Häutung besonders zur Geltung kommt. Ihre einfache Haltung, die geringe Größe und große Variabilität lässt es kaum verstehen, das sie in der Terraristik nicht noch viel mehr Verbreitung finden.  Jetzt ist es auch endlich gelungen einige gute Fotos meiner Tiere zu machen.

 Bei diesem Tier handelt es sich um eine Nachzucht von 2014. Sie stammt vermutlich aus der Region um Vladivostok im äußersten Osten Russlands. Dionenattern werden jedoch immer mehr auf Farbe und Zeichnung selektiert, so das das Verbreitungsgebiet oft nur noch geschätzt werden kann. Es kommen sowohl gestreifte, gefleckte oder sogar komplett zeichnungslose Formen vor.

Dieses Tier stammt ebenfalls aus dem Osten Russlands. Leider kommt auf dem Foto die rötliche Grundfärbung nicht wirklich raus. Auf dem Kopf ist die für Dionenattern typische "Kronenzeichnung" zu sehen.

Dionenatter aus der Gegend um Barnaul im Altai

Ebenfalls ein Tier aus dem Altai mit Querbänderung








Neues von den Inselkletternattern

Obwohl das Terrarium der Inselkletternattern bereits schon seit etwa 3 Wochen auf Betriebstemperatur ist, haben die drei sich erst heute zum ersten Mal blicken lassen. Es ist aber auch noch früh im Jahr, deshalb kommen die Tiere auch erst sehr langsam in Gang. Futter wollten sie aber noch nicht annehmen. Elaphe climacophora ist dafür bekannt, in unregelmäßigen Abständen Fresspausen einzulegen, manchmal mehrere Wochen lang. Das ist allerdings kein Grund zur Besorgnis, da die Tiere dabei kaum Gewicht verlieren und schließlich wieder von selbst Futter annehmen.
Wenn sich meine Inselkletternattern blicken lassen, faszinieren sie mich immer wieder sehr, denn sie sind außergewöhnlich furchtlos und neugierig. Außerdem sind die drei sehr attraktive Fotomodelle...


Neues von den Kiefernattern

Auch die Kiefernattern haben die Überwinterung offensichtlich gut überstanden. Heute hat auch das Männchen zum ersten Mal wieder gefressen.


Ich füttere bei der ersten Mahlzeit nach dem Winter immer nur kleine Futtertiere, damit die Verdauung der Schlangen nicht überlastet wird. Nachdem dann die Schlange das erste Mal Kot abgesetzt hat, kann man wieder zur üblichen Futtertiergröße greifen. Mein Weibchen hat bereits wieder einen gesegneten Hunger. Sie hat heute 3 erwachsene Mäuse gefressen. Sie braucht bei ihrer Größe für eine Maus nur wenige Sekunden.


Normalerweise füttere ich meinen Kiefernattern halb ausgewachsene Ratten. Im letzten Jahr kam es bei den beiden leider nicht zur Vermehrung. Ich hoffe dieses Jahr gelingt es besser. Die Winterruhe fand im Terrarium statt und dauerte ca. 2,5 Monate bei durchschnittlich 12 °C. das ist laut Literatur für diese Unterart zu kurz und zu warm. Ich bin gespannt, ob sich was tut.


Neues von den Äskulapnattern

Vor einer Woche habe ich meine Äskulapnattern ebenfalls aus der Überwinterung geholt. Sie haben 3,5 Monate im Kühlschrank bei Temperaturen um die 10°C verbracht. Augenscheinlich sind alle wohlauf. Ich überwintere sie in separaten Boxen, die gut belüftet und fast komplett mit leicht feuchtem Moos gefüllt sind. Die Schlangen liegen entweder obenauf oder sie graben sich in das Moos hinein. Nachdem ich sie aus dem Terrarieum entnommen und in ihre Boxen gesetzt habe, stelle ich sie kühl bei ca. 15°C. Da verbringen sie einige Tage, bis sie schließlich in den Kühlschrank kommen.
Ich öffne den Kühlschrank alle 2 Tage und lasse Frischluft herein. Da ich im Zusammenhang mit Überwinterungen in Kühlschränken schon von nicht nachvollziehbaren Todesfällen gehört habe und das m.E.nur mit einer nicht ausreichenden Belüftung zu tun haben kann, lege ich größten Wert darauf, regelmäßig und in kurzen Abständen zu lüften. An die Störung, die das mit sich bringt, haben sich meine Tiere sehr schnell gewöhnt und reagieren schon nach kurzer Zeit nicht mehr darauf. Natürlich habe ich die Kühlschrankbeleuchtung ausgeschaltet. Das versteht sich aber sicherlich von selbst. Hin und wieder sprühe ich ein wenig in die Kästen, um für eine leichte Luftfeuchte zu sorgen. Trinkgefäße in die Überwinterungsboxen zu stellen hat sich bei mir nicht bewährt, da sich manchmal einzelne Tiere ins Wasser legen. Dies erscheint mir sehr problematisch. Ich habe sie deshalb entfernt. Sollten meine Tiere wasser aufnehmen wollen, können sie dies in Form von Tropfen tun, die nach dem Sprühen an der Behälterwand herabrinnen.
Eine solche Überwinterung in Kühlschränken funktioniert und die Tiere bleiben auch gesund, es erscheint mit jedoch im Vergleich zur Hibernation im Terrarium nur als Notlösung.
Da ich einige arten halte, die nur eine kürzere und weniger kalte Überwinterung bevorzugen muss ich jedoch für meine Äskulapnattern und auch für meine Fuchsnattern auf diese Methode zurückgreifen. 

Heute haben die ersten von ihnen wieder Nahrung angenommen. 


Hier ist zu sehen, wie ein Weibchen der normalgefärbten Variante die ausgelegte Futtermaus findet und sie intensiv bezüngelt. Sie nimmt den Geruch des Futtertieres auf und kann daran erkennen, auf welcher Seite sich der Kopf befindet. Von dort wird in aller Regl mit den Schlingakt begonnen, denn dann legen sich die Beine der Maus besser an den Körper an und auch das Fell leistet keinen Widerstand beim Fressen. 




















 
















Manchmal gelingt dies jedoch nicht. Die Schlange ist aber auch in der Lage, die Maus im Maul zu drehen, indem sie ihre beweglichen Kiefer entsprechend verschiebt.







Eine melanistische Äskulapnatter

Samstag, 14. Februar 2015

Erste Paarungen im neuen Jahr

Nachdem ich den Großteil meiner Tiere dieses Jahr früher aus der Winterruhe geholt habe, konnte ich schon bei den Vipernattern erste Kopulationen beobachten. Es ist also damit zu rechnen, das es bei Natrix maura wieder einmal Nachwuchs geben wird. Auch wenn es sein kann, das so früh im Jahr noch keine Befruchtung stattgefunden hat, wird mein Männchen erfahrungsgemäß nicht so bald aufgeben. Interessant war auch das Verhalten einiger anderer Arten nach der Winterruhe. So haben neben den Vipernattern auch die Kiefernattern das typische Verhalten gezeigt, das die Männchen einige Zeit vor den Weibchen den Winterplatz im Terrarium verlassen und sich den Wärmestrahlen aussetzen. Auch in der Natur ist dieses Verhalten oft zu beobachten. Die Männchen erwarten dann bereits die Weibchen beim Verlassen des Winterplatzes , um zur Kopulation zu schreiten.
Dies ist bei den Natrix auch so geschehen. Für die Kiefernattern ist der Zeitpunkt im Jahr noch etwas früh, weshalb es dort vermutlich noch nicht zur Paarung gekommen ist. Ich rechne aber im März oder April damit. Auffällig ist auch, das die früher erwachten Männchen meist noch keine Nahrung annehmen, während es die Weibchen schon sehr bald tun. Sie müssen sich für die Trächtigkeit Reserven anlegen. Die Männchen haben nach der Paarung ihre Aufgabe erfüllt und haben genug Zeit Futter zu suchen. Dieses naturnahe Verhalten meiner Tiere lässt auf gut Haltungsbedingungen schließen und freut mich sehr. Anscheinend ist die mildere und kürzere Winterruhe in diesem Jahr positiv verlaufen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die anderen Arten verhalten werden.
Die Äskulapnattern habe ich inzwischen nach etwa 3-monatiger Winterzeit aus dem Kühlschrank geholt, und sie befinden sich inzwischen auch wieder in ihren Terrarien. Auch hier ist bald eine Paarung zu erwarten. Meine Fuchsnattern, die für eine lange und kalte Überwinterung bekannt sind, bleiben noch bis Anfang März im Kühlschrank.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Bau eines Terrariums

Für den Bau eines Terrariums nach meiner bevorzugten Bauweise wird relativ wenig Werkzeug und auch recht kostengünstiges Material benötigt.



Nachdem die benötigten Maße beim Holzhändler bereits zugesägt wurden, müssen diese nur noch entsprechend miteinander verbunden werden. Ich verwende für meine Terrarien bevorzugt sogenannte OSB-Platten mit 18 mm Stärke. Eine geringere Stärke lässt eine Verschraubung schwierig werden, da die Platten von den Schrauben auseinander gedrückt werden. Ich verwende ganz normale Spaxschrauben 4 x 40 mm.





Nachdem der Korpus des Beckens steht, werden die beiden Frontstege mit Lochbohrungen für die Belüftung gebohrt und danach eingebaut. Ich verwende dafür handelsübliche Möbellüfter mit 45 mm Durchmesser. Entsprechend der Größe der Becken wird die Anzahl festgelegt. Für das hier gezeigte Becken (125 x 80 x 90 cm) installiere ich je 7 Lüfter vorn unten und hinten oben. Die Lüfter selbst werden mit Heißkleber in die Bohrungen eingeklebt.



Danach werden ggf. noch Ebenen in das Terrarium eingebaut. Diese Ebenen versehe ich immer mit einem Frontsteg, der verhindert, das das Substrat von den Tieren von den Ebenen geschoben wird. Substrat auf den Ebenen ist wichtig, um Kot leichter entfernen zu können. Der Einbau von Ebenen hat sich bei mir absolut bewährt, da er die zur Verfügung stehende Fläche erheblich vergrößert. Außerdem ergeben sich dadurch noch mehr Klimazonen im Terrarium, die von den Tieren bei Bedarf aufgesucht werden können. Jedes meiner Terrarien ist mit einer Grundbeleuchtung (einfache Bauleuchte mit 8 Watt Energiesparlampe) und einem bzw. zwei Spotstrahlern (Wandstrahler mit 25 Watt Leistung) ausgestattet. Die Grundbeleuchtung ist für meine Tiere vollkommen ausreichend, da sie zusätzlich auch noch Tageslicht von draußen bekommen. Außerdem gibt diese Beleuchtung praktisch keine Wärme ab, was ein Überhitzen verhindert. Der Spot läuft nicht die vollen 12 Stunden, sondern wird je nach Bedarf zugeschaltet. Die Schlangen nehmen diese Wärmequelle gern an.
Schließlich werden die Schienen, in denen die Schiebescheiben laufen sollen mit einem starken Kleber eingesetzt. Dabei folge ich dem Beispiel von üblichen Glasterrarien, die unten eine flache und oben eine tiefe Schiene besitzen. Dies ermöglicht bei Bedarf ein Herauskippen der Scheiben aus den Schienen.  Zum Schluss sollte das Holz noch mit einem ungiftigen Anstrich gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Ich verwende dafür einen transparenten Parkettversiegelungslack auf Wasserbasis. 2-3 Anstriche genügen, um anschließend auch Tiere unterzubringen, die es phasenweise auch etwas feuchter mögen.

Transport von der Werkstatt ins Schlangenhäuschen

Nachdem alles installiert ist wird das Becken entsprechend er Bedürfnisse seiner zukünftigen Bewohner eingerichtet. Solche Terrarien sind sicher keine Schaubecken, aber sie besitzen einige Vorteile, die insbesondere bei der Haltung von vielen Tieren besonders wichtig sind. Sie sind übersichtlich einzurichten, kostengünstig und einfach zu bauen und individuell der Platzsituation anzupassen. Sie sind leicht zu reinigen und stabil genug, um ohne zusätzliche Konstruktion aufeinander gestapelt zu werden. Sie wirken aufgrund der Holzbauweise isolierend, bieten den Tieren wegen der Undurchsichtigkeit an drei Seiten ein recht großes Maß an Sicherheit und ausreichend Rückzugsraum. Trotzdem erfüllen sie zumindest aus meiner Sicht immer noch ein gewisses Maß an Attraktivität und vermitteln nicht den Eindruck, wie es vielleicht klassische Sterilbecken tun.

Fertig eingerichtetes Becken mit eingebauten Ebenen

 


Ich setze diese Art der Becken schon sehr lange ein und habe nur gute Erfahrungen damit gemacht.

Das hier als Beispiel gezeigte Terrarium hat bei angemessener Vorbereitung eine Bauzeit von ca. 3 Stunden und kostet nur etwa ein Drittel eines vergleichbaren Glasbeckens.