Mittwoch, 4. Februar 2015

Bau eines Terrariums

Für den Bau eines Terrariums nach meiner bevorzugten Bauweise wird relativ wenig Werkzeug und auch recht kostengünstiges Material benötigt.



Nachdem die benötigten Maße beim Holzhändler bereits zugesägt wurden, müssen diese nur noch entsprechend miteinander verbunden werden. Ich verwende für meine Terrarien bevorzugt sogenannte OSB-Platten mit 18 mm Stärke. Eine geringere Stärke lässt eine Verschraubung schwierig werden, da die Platten von den Schrauben auseinander gedrückt werden. Ich verwende ganz normale Spaxschrauben 4 x 40 mm.





Nachdem der Korpus des Beckens steht, werden die beiden Frontstege mit Lochbohrungen für die Belüftung gebohrt und danach eingebaut. Ich verwende dafür handelsübliche Möbellüfter mit 45 mm Durchmesser. Entsprechend der Größe der Becken wird die Anzahl festgelegt. Für das hier gezeigte Becken (125 x 80 x 90 cm) installiere ich je 7 Lüfter vorn unten und hinten oben. Die Lüfter selbst werden mit Heißkleber in die Bohrungen eingeklebt.



Danach werden ggf. noch Ebenen in das Terrarium eingebaut. Diese Ebenen versehe ich immer mit einem Frontsteg, der verhindert, das das Substrat von den Tieren von den Ebenen geschoben wird. Substrat auf den Ebenen ist wichtig, um Kot leichter entfernen zu können. Der Einbau von Ebenen hat sich bei mir absolut bewährt, da er die zur Verfügung stehende Fläche erheblich vergrößert. Außerdem ergeben sich dadurch noch mehr Klimazonen im Terrarium, die von den Tieren bei Bedarf aufgesucht werden können. Jedes meiner Terrarien ist mit einer Grundbeleuchtung (einfache Bauleuchte mit 8 Watt Energiesparlampe) und einem bzw. zwei Spotstrahlern (Wandstrahler mit 25 Watt Leistung) ausgestattet. Die Grundbeleuchtung ist für meine Tiere vollkommen ausreichend, da sie zusätzlich auch noch Tageslicht von draußen bekommen. Außerdem gibt diese Beleuchtung praktisch keine Wärme ab, was ein Überhitzen verhindert. Der Spot läuft nicht die vollen 12 Stunden, sondern wird je nach Bedarf zugeschaltet. Die Schlangen nehmen diese Wärmequelle gern an.
Schließlich werden die Schienen, in denen die Schiebescheiben laufen sollen mit einem starken Kleber eingesetzt. Dabei folge ich dem Beispiel von üblichen Glasterrarien, die unten eine flache und oben eine tiefe Schiene besitzen. Dies ermöglicht bei Bedarf ein Herauskippen der Scheiben aus den Schienen.  Zum Schluss sollte das Holz noch mit einem ungiftigen Anstrich gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Ich verwende dafür einen transparenten Parkettversiegelungslack auf Wasserbasis. 2-3 Anstriche genügen, um anschließend auch Tiere unterzubringen, die es phasenweise auch etwas feuchter mögen.

Transport von der Werkstatt ins Schlangenhäuschen

Nachdem alles installiert ist wird das Becken entsprechend er Bedürfnisse seiner zukünftigen Bewohner eingerichtet. Solche Terrarien sind sicher keine Schaubecken, aber sie besitzen einige Vorteile, die insbesondere bei der Haltung von vielen Tieren besonders wichtig sind. Sie sind übersichtlich einzurichten, kostengünstig und einfach zu bauen und individuell der Platzsituation anzupassen. Sie sind leicht zu reinigen und stabil genug, um ohne zusätzliche Konstruktion aufeinander gestapelt zu werden. Sie wirken aufgrund der Holzbauweise isolierend, bieten den Tieren wegen der Undurchsichtigkeit an drei Seiten ein recht großes Maß an Sicherheit und ausreichend Rückzugsraum. Trotzdem erfüllen sie zumindest aus meiner Sicht immer noch ein gewisses Maß an Attraktivität und vermitteln nicht den Eindruck, wie es vielleicht klassische Sterilbecken tun.

Fertig eingerichtetes Becken mit eingebauten Ebenen

 


Ich setze diese Art der Becken schon sehr lange ein und habe nur gute Erfahrungen damit gemacht.

Das hier als Beispiel gezeigte Terrarium hat bei angemessener Vorbereitung eine Bauzeit von ca. 3 Stunden und kostet nur etwa ein Drittel eines vergleichbaren Glasbeckens.     

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