Freitag, 19. Dezember 2014

Artenbeschreibungen Mittelamerika

 Im Folgenden stelle ich die von mir gehaltenen mittelamerikanischen Arten vor. Dabei möchte ich besonderen Wert legen auf Angaben, die sich aus meinen persönlichen Erfahrungen ergeben und weniger das nacherzählen, was bereits in der einschlägigen Literatur nachzulesen ist. Grundsätzlich gilt es, sich vor Anschaffung einer bestimmten Art einiges anzulesen. Am besten aber ist immer der Austausch mit den Haltern und Züchtern selbst. Die Fotos auf dieser Site werden immer wieder ergänzt werden.



Lampropeltis triangulum gaigeae (Königsnatter)

Diese große Unterart der Dreiecks-Königsnatter aus Costa Rica findet sich verhältnismäßig selten in den Terrarien der Schlangenfreunde. Es handelt sich um eine auffällige Schlange, die als einzige Unterart der gesamten Gattung einen extremen Farbwechsel durchmacht. Jungtiere sind Königsnatter-typisch sehr bunt gefärbt, verlieren aber mit zunehmendem Alter diese Farbenpracht und sind dann als adulte Tiere lackschwarz.
Jungtier von 2014






Vorkommen: Hochland von Costa Rica und dem westlichen Panama.

Größe: ca.180 cm, womit sie die größte Art aller Lampropelten sein dürfte.
Lebensraum: Sie kommt in erster Linie in den montanen Nebelwäldern vor, wo sie recht versteckt am Boden in der Laubstreuschicht und unter Steinen und Totholz lebt.
Nahrung: Diese Königsnatter ernährt sich von Kleinsäugern und Echsen, gelegentlich aber auch von  anderen Schlangen.
Haltung: Ich habe zwei Jungtiere erst vor kurzem bekommen und kann deshalb noch nicht viel über die Haltung sagen. Auch in der Literatur findet sich ausgesprochen wenig über diese Unterart. Ich halte meine beiden zur Zeit noch in Faunaboxen von 45x30x15 cm auf Fließpapier mit einer Wetbox und natürlich Wasserschale. Der Unterschlupf besteht aus einem Stück Eierkarton. das hat sich auch bei vielen anderen Jungtieren sehr bewährt, da diese Einrichtung eine gute Kontrolle der Tiere zulässt und sehr leicht zu reinigen ist. Die beiden fühlen sich offensichtlich recht wohl, denn sie fressen regelmäßig aufgetaute Babymäuse. Die Boxen werden mit einem Heizkabel leicht erwärmt, so das sich Temperaturen von ca. 20-26° einstellen. Zur Zeit machen die beiden eine Winterruhe wie alle anderen auch durch und ich bin sehr gespannt, wie sie sich im kommenden Jahr entwickeln werden.
Aufgrund des Verbreitungsgebietes sind zu hohe Temperaturen vermutlich nicht angebracht. Zur Sicherheit halte ich die Tiere einzeln und werde das auch in Zukunft beibehalten.
Für eine zwei Monate alte Königsnatter schon eine beachtliche Größe 

Verhalten: Im Verhalten zeigen sie sich recht ruhig, neigen aber zu etwas hektischen Reaktionen wenn sie in die Hand genommen werden. Am Tage sind sie nur ausnahmensweise außerhalb des Schlupfwinkels zu sehen.

Zucht: Zur Zucht werde ich zu gegebener Zeit Angaben machen.

Samstag, 22. November 2014

Der Bau eines Freilandterrariums


Schon lange hegte ich den Wunsch, ein größeres Freilandterrarium für meine Äskulapnattern zu bauen. Da diese Schlangen ausgezeichnet klettern und auch im Terrarium meist in den Ästen oder auf erhöhten Liegeplätzen zu finden sind, wurde schnell deutlich, das es ein allseitig geschlossenes Bauwerk werden musste. Meine Anforderungen an das Terrarium waren folgende.
Es sollte einer größeren Zuchtgruppe ausreichend Platz bieten,
ich wollte vorrangig bereits vorhandenes Material nutzen
und es sollte nicht fest mit dem Untergrund verbunden und somit mobil sein.
So plante ich im letzten Frühjahr und konnte im Sommer dann mit dem Bau beginnen.
Zunächst wurde ein Rahmen aus 8x8cm Kanthölzern gebaut. Die Kanthölzer befestigte ich mit Eisenwinkeln aneinander und zog Querhölzer zur Erhöhung der Stabilität ein.


Das verwendete Holz ist kesseldruckimprägniert, um verwitterungsbeständiger zu sein




Das Drahtgeflecht ist gegen Durchrostung feuerverzinkt














Danach begann ich, die Flächen mit Drahtgeflecht zu bespannen. Befestigt wurde das Geflecht mit stabilen Tackernadeln, die so eng gesetzt werden müssen, das sich kein Spalt ergibt, den die Schlangen zur Flucht nutzen können.
Wer noch wenig Erfahrungen mit der Schlangenhaltung hat wird sehr überrascht sein, welch unübertroffene Ausbruchskünstler Schlangen sind. Die Tiere sind ständig auf der Suche nach engen Versteckplätzen wie Aushöhlungen und Spalten und finden daher jede noch so kleine Schwachstelle im Terrarium sofort. Deshalb muss in dieser Hinsicht ausgesprochen sorgfältig gearbeitet werden. Auf ein Fundament, auf dem das Terrarium stehen könnte verzichtete ich, da ich den Standort im Garten noch nicht endgültig festlegen wollte. Es sollte mobil bleiben. Deshalb kam der Bodenkonstruktion eine besondere Bedeutung zu. Holzplatten als Boden schieden aufgrund von zu starker Verrottungsgefahr aus, Siebdruckplatten wären da evtl. eine Lösung gewesen, die hatte ich aber nicht in ausreichender Größe da. Deshalb entschied ich mich dafür, als Grundschicht außerhalb des Terrariums eine Lage Durchwuzelungsvlies auszulegen. Darauf wurde dann der Holzrahmen gestellt und die offene Fläche ebenso wie die Seiten und die Front mit Drahtgeflecht bespannt. So konnte überschüssiges Regenwasser versickern, die Vegetation von außen aber nicht ins Terrarium einwachsen, wohl aber die eingestellten Pflanzen am Boden anwachsen. Das Durchwuzelungsvlies wird für eben diesen Zweck häufig in Gärtnereien eingesetzt.

Die Rückwand besteht aus kesseldruckimprägnierten Nut- und Federbrettern



Das Dach sollte einen gewissen Regenschutz darstellen, da es bei uns in Norddeutschland doch recht häufig und ausgiebig regnet. Da ich noch einige ältere Doppelstegplatten rumliegen hatte, verwendete ich diese und fixierte sie mit Schrauben am Rahmen.
Das größte Problem warfen jedoch die benötigten Türen auf. Sie mussten so gebaut werden, das sie absolut dicht und spaltfrei schlossen und durch die Feuchtigkeitsschwankungen der Luft nicht arbeiteten oder sich verklemmten. Hier kam mir ein Zufall zu Hilfe. Ein befreundeter Gärtner hatte von einem Kunden ausgediente Terrassenelemente aus Bankiraiholz abgebaut. Dabei waren Geländerstücke, die in ihrer Bauweise genau den Anforderungen an meine Türen entsprachen. Darüberhinaus waren sie hervorragend verarbeitet und noch recht gut erhalten. Auch die Größe war passend, so das ich sie mit Drahtgeflecht bespannte und einsetzte.




 Die Verschraubung am Schnittpunkt des Stabilitätskreuzes sorgt für die nötige Verwindungssteifigkeit


Dieses Geländerelement wird als Terrarientür verwendet



Lückenloses tackern ist unbedingtes Muss!









Eine sichere Verriegelung der Türen ist beim Schlangenterrarium absolute Pflicht



Das fertige Freilandterrarium noch ohne Einrichtung



Nach etwa 8 Stunden reiner Bauzeit war das Freilandterrarium fertig zum Einrichten. Dazu schnitt ich aus dem Garten einige geeignete Äste, sammelte Rindenstücke als Versteckplätze am Boden und stellte zunächst einige Topfpflanzen hinein. Diese Einrichtung sollte einigermaßen übersichtlich bleiben, da ich zunächst überprüfen wollte, ob mein Bauwerk für meine Äskulapnattern überhaupt geeignet ist.


Ich setzte also tags darauf 2,2 Zamenis longissimus hinein und konnte im Lauf des Tages beobachten, welche Versteckplätze sie bevorzugten und ob sie ihr Verhalten im Vergleich zum Zimmerterrarium veränderten. Nach einigen Tagen wurde klar, das sie hier draußen doch erheblich scheuer waren, aber sich scheinbar recht wohl fühlten, denn schon am dritten Tag nahm ein großes Männchen bereits Futter an.
Da ich erst recht spät im Sommer mit dem Bau begann, hielt ich die 4 nur ca. 3 Wochen draußen, dann wurde das Wetter schlechter und ich zog es vor, sie wieder nach drinnen zu holen. Sind meine Tiere bisher doch noch keinen Freilandaufenthalt gewöhnt. Nächsten Sommer werde ich die Einrichtung noch weiter komplettieren und den Aufenthalt meiner Tiere im Freilandterrarium etwas mehr ausdehnen. Und natürlich auch an dieser Stelle darüber berichten. 






Mittwoch, 19. November 2014

Mein Weg zu den Schlangen

Ich beschäftige mich schon seit fast 40 Jahren mehr oder weniger intensiv mit der Haltung und der Zucht von Schlangen. Nach ersten Kindheitserlebnissen mit diesen Tieren zogen bald auch in meinem Zimmer Schlangen ein. Erwachsen geworden begeisterten mich hauptsächlich die Giftschlangen, von denen ich im Laufe der Jahre so um die 50 Arten gehalten habe. Als sich Familiennachwuchs einstellte, habe ich jedoch alle giftigen Arten abgeschafft und eine etwas längere Pause eingelegt. Aber ganz ohne Schlangen ging es dann doch nicht und ich fing wieder an. Die räumlichen Kapazitäten im Wohnbereich sind aber erfahrungsgemäß schnell erschöpft, so das ich mich freute, vor 3 Jahren durch das Schlangenhäuschen die Möglichkeit zu bekommen, meiner Leidenschaft wieder intensiver nachzugehen. Da ich mir zum Ziel gesetzt habe, bei der Haltung meiner Tiere weitgehend auf industriell vorgefertigte Produkte der Terraristikbranche zu verzichten, baue ich mir nahezu alles selbst. Zu Beginn meiner terraristischen Aktivitäten gab es praktisch keine speziellen Produkte für dieses Hobby und alle, die sich Schlangen oder ähnliches Getier in ihre Wohnung holten, mussten entweder Kriminelle oder geltungssüchtige Spinner sein, die mit ihrer Zeit nichts Besseres anzufangen wussten.  Das hat sich dann jedoch sehr schnell verändert und die Terraristik erfuhr einen "Goldrausch". Im Zuge dessen wurde viel Aufwand in die Entwicklung von Produkten gesteckt, um die Haltungserfolge der Terrarianer ständig zu verbessern und natürlich viel Geld zu verdienen. Es ist sicher auch zu einem großen Teil dieser Entwicklung zu verdanken, das sich das Wissen um diese Tiergruppe deutlich erweiterte. Sind gerade Schlangen doch ausgesprochen heimliche Tiere, die in der Natur nur sehr schwer zu erforschen sind. Viele Erkenntnisse wurden also unter Terrarienbedingungen gewonnen.
In den letzten Jahren jedoch hat sich die Entwicklung in eine Richtung bewegt, die mir nicht mehr so gut gefällt. Es verfielen immer mehr Menschen dem Goldrausch und meinten, mit der Vermehrung von Reptilien das schnelle Geld zu machen. Immer mehr Farb- und Zuchtformen wurden kreiert, und weil jeder haben möchte, was kein anderer hat, bewegten sich die Preise für Neuzüchtungen in absurde Höhen. Letztendlich regelt der Markt sich aber selbst und teure Formen verlieren schon nach kurzer Zeit den Großteil ihres finanziellen Wertes.
Weil ich mich sicherlich zu den Terrarianern der ersten Stunden zählen kann, hat mich diese Zeit geprägt und ich bin dabei geblieben, mir meine Terrarien und fast alles was nötig ist selbst zu bauen.



Gerade ist in meiner Werkstatt wieder ein Regal für die Unterbringung von Jungtieren entstanden.
Als Material verwende ich grundsätzlich sogenannte OSB-Platten. Sie sind formstabil, leicht zu verarbeiten und günstig. Außerdem habe ich mich an die Grobspanoptik inzwischen gewöhnt und finde sie recht ansprechend.
Das Regal kann 24 Boxen aufnehmen, die sich für die Jungschlangenaufzucht hervorragend bewährt haben.
Interessanterweise bereitet die Aufzucht von Schlangen in kleineren Behältnissen weit weniger Probleme als in großen. Vermutlich kommt die engere Behausung dem Sicherheitsgefühl der jungen Schlangen entgegen und sie gedeihen besser. Natürlich muss auch diese Unterbringung alle Kriterien erfüllen, die für eine wesensgemäße Haltung dieser Tiere notwendig sind.
Die Ebenen sind von außen mit den Seitenteilen verschraubt, eine Rückwand wird weggelassen. Die einzelnen Ebenen werden mit einem Heizkabel versehen, das die nötige Wärme erzeugt. Auf eine Beleuchtung kann verzichtet werden, da die Tiere durch die fehlende Rückwand indirektes natürliches Sonnenlicht bekommen und damit auch einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus erfahren, der der aktuellen Jahreszeit entspricht.
In solchen Boxen halte ich meine eigenen Nachzuchten direkt nach der Geburt und in den ersten Lebensmonaten, bis die Kleinen sich einige Male gehäutet haben und stabil im Leben stehen.
Erst dann siedeln sie in richtige Terrarien um oder werden an andere Schlangenfreunde abgegeben.












Montag, 17. November 2014

Was ist in der Winterzeit zu tun?

Schlangen wie auch andere Reptilien aus den gemäßigten Breiten nehmen in der Winterruhe keine Nahrung an. Somit bleibt bei der Pflege nicht viel zu tun. Wichtig während der Überwinterung ist das Bereitstellen von frischem Trinkwasser. Es sollte auch regelmäßig die herrschende Luftfeuchtigkeit kontrolliert werden. Zu trockene Luft wie auch zu feuchte Luft können den Tieren schaden und Atemwegserkrankungen oder Lungenentzündungen hervorrufen. Auch hier ist wieder die richtige Feuchtigkeit von Art zu Art unterschiedlich. Das natürliche Vorkommensgebiet kann da Aufschlüsse geben. Es hilft also sehr, sich vor der Haltung von Schlangen mit deren Lebensweisen und den klimatischen Bedingungen in ihrem Lebensraum auseinanderzusetzen.Es sollte auch auf das Verhalten der Tiere während der Ruhephase geachtet werden. Dabei sollten sie aber so wenig wie möglich gestört werden. Sind einzelne Tiere auffällig aktiv im Terrarium auf der Suche oder finden keine Ruhe, so sind die Bedingungen nochmals zu überprüfen. Sind keine Fehler in der Unterbringung zu finden, sollte im Zweifel die Winterruhe umgehend abgebrochen werden. Die betreffenden Tiere werden dann innerhalb einer kurzen Gewöhnungszeit (1-2 Tage) wieder auf Betriebstemperatur gebracht und die normalen Haltungbedingungen wieder hergestellt.
Im Schlangenhäuschen halte ich zur Zeit folgende Arten:

Nordamerikanische Arten
  • Fuchsnattern (Pantherophis vulpinus)
  • Kornnattern (Pantherophis guttatus)
  • Nördliche Kiefernnattern (Pituophis melanoleucus)


Mittelamerikanische Arten
  • Dreiecks-Königsnattern (Lampropeltis triangulum gaigeae)


 Europäische Arten
  • Treppennattern (Rhinechis scalaris)
  • Vipernattern (Natrix maura)
  • Würfelnattern (Natrix tesselata)
  • Äskulapnattern (Zamenis longissimus)
  • Hufeisennattern (Hemorrhois hippocrepis)


Asiatische Arten
  • Steppennatter (Elaphe dione)
  • Königskletternatter (Elaphe carinata)
  • Amurnattern (Elaphe schrenckii)
  • Inselkletternatter (Elaphe climacophora)

Auf alle Arten werde ich später noch näher eingehen.
Allen gemein ist die benötigte Winterruhe, die eine Reproduktion im Frühling erst ermöglicht. Werden diese Arten nicht überwintert, bleibt eine Eiablage in der Regel aus. Viele Arten stellen von sich aus im Spätsommer oder Herbst die Nahrungsaufnahme ein, so das eine Überwinterung für die Gesunderhaltung dieser Tiere zwingend erforderlich ist.
Ab ca. Ende September werden meine Tiere nicht mehr gefüttert, damit sie Gelegenheit haben, vor der Einwinterung ihren Darm restlos zu entleeren. Dies ist nötig, damit sich während der Ruhephase keine krankmachenden Keime im Darm vermehren, die dem Tier schaden können. In der Vorbereitungszeit reduziere ich die Beleuchtungsdauer und damit die Temperatur im Terrarium schrittweise. Nach etwa 3 Wochen ist dies abgeschlossen und die Winterruhe kann beginnen.
In den vergangenen Jahren hielt ich die Temperatur im Schlangenhäuschen in den Monaten November, Dezember, Januar und Februar bei ca.6-12°C. Da es sich bei dem Schlangenhäuschen um ein mit einer Heizungsanlage versehenes Holzhaus handelt und dieses keine besonders gute Isolierung hat, schwanken die Temperaturen und auch die Luftfeuchtigkeit im Verlauf des Jahres sehr stark. Nur Temperaturspitzen im Winter werden durch die Heizung abgefangen. Diese Bedingungen erscheinen auf den ersten Blick etwas suboptimal, haben sich inzwischen für mich aber als ein Vorteil herausgestellt.   

Das Schlangenhäuschen in der Spätherbstsonne


Da wie gesagt im Winter die Pflege der Tiere sich auf ein Minimum reduziert, hat man endlich mal wieder Zeit, sich um die Renovierung von Terrarien, den Bau von Außengehegen, Instandsetzungen usw. zu kümmern. Zu tun gibt es bei diesem Hobby immer etwas. Und alles hat seine Zeit.

Hier gibt es wieder einiges zu tun



Sonntag, 16. November 2014

Winter im Schlangenhäuschen

Es ist November. Zu dieser Zeit halten meine Tiere ihre Winterruhe. Ab Mitte Oktober wird die Temperatur und Beleuchtung im Schlangenhäuschen schrittweise reduziert. Dies simuliert den nahenden Wintereinbruch, vor dem sich die Tiere dann instinktiv schützen und ihre Winterquartiere aufsuchen. Der Stoffwechsel wird auf das Minimum heruntergefahren, um die kalten Monate gut versteckt zu verbringen. Dabei wird so wenig Energie wie möglich verbraucht. Natürlich gilt dies nur für Arten, die die gemäßigten Klimazonen der Erde bewohnen.
Für gewöhnlich werden Schlangen in Kunststoffboxen, die mit mehr oder weniger feuchtem Moos befüllt sind bei konstanten Temperaturen von ca. 10-13°C für etwa 3-4 Monaten überwintert. Die Werte richten sich nach der jeweiligen Art und ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Dabei spielt die vertikale Verbreitung eine große Rolle. Es gibt durchaus Arten, die geographisch gesehen zwar tropische Gebiete besiedeln, jedoch als montane Arten erst ab einer gewissen Höhe vorkommen, wo deutlich kühlere Temperaturen herrschen. Das muss bei der Art der Überwinterung berücksichtigt werden.