Montag, 17. November 2014

Was ist in der Winterzeit zu tun?

Schlangen wie auch andere Reptilien aus den gemäßigten Breiten nehmen in der Winterruhe keine Nahrung an. Somit bleibt bei der Pflege nicht viel zu tun. Wichtig während der Überwinterung ist das Bereitstellen von frischem Trinkwasser. Es sollte auch regelmäßig die herrschende Luftfeuchtigkeit kontrolliert werden. Zu trockene Luft wie auch zu feuchte Luft können den Tieren schaden und Atemwegserkrankungen oder Lungenentzündungen hervorrufen. Auch hier ist wieder die richtige Feuchtigkeit von Art zu Art unterschiedlich. Das natürliche Vorkommensgebiet kann da Aufschlüsse geben. Es hilft also sehr, sich vor der Haltung von Schlangen mit deren Lebensweisen und den klimatischen Bedingungen in ihrem Lebensraum auseinanderzusetzen.Es sollte auch auf das Verhalten der Tiere während der Ruhephase geachtet werden. Dabei sollten sie aber so wenig wie möglich gestört werden. Sind einzelne Tiere auffällig aktiv im Terrarium auf der Suche oder finden keine Ruhe, so sind die Bedingungen nochmals zu überprüfen. Sind keine Fehler in der Unterbringung zu finden, sollte im Zweifel die Winterruhe umgehend abgebrochen werden. Die betreffenden Tiere werden dann innerhalb einer kurzen Gewöhnungszeit (1-2 Tage) wieder auf Betriebstemperatur gebracht und die normalen Haltungbedingungen wieder hergestellt.
Im Schlangenhäuschen halte ich zur Zeit folgende Arten:

Nordamerikanische Arten
  • Fuchsnattern (Pantherophis vulpinus)
  • Kornnattern (Pantherophis guttatus)
  • Nördliche Kiefernnattern (Pituophis melanoleucus)


Mittelamerikanische Arten
  • Dreiecks-Königsnattern (Lampropeltis triangulum gaigeae)


 Europäische Arten
  • Treppennattern (Rhinechis scalaris)
  • Vipernattern (Natrix maura)
  • Würfelnattern (Natrix tesselata)
  • Äskulapnattern (Zamenis longissimus)
  • Hufeisennattern (Hemorrhois hippocrepis)


Asiatische Arten
  • Steppennatter (Elaphe dione)
  • Königskletternatter (Elaphe carinata)
  • Amurnattern (Elaphe schrenckii)
  • Inselkletternatter (Elaphe climacophora)

Auf alle Arten werde ich später noch näher eingehen.
Allen gemein ist die benötigte Winterruhe, die eine Reproduktion im Frühling erst ermöglicht. Werden diese Arten nicht überwintert, bleibt eine Eiablage in der Regel aus. Viele Arten stellen von sich aus im Spätsommer oder Herbst die Nahrungsaufnahme ein, so das eine Überwinterung für die Gesunderhaltung dieser Tiere zwingend erforderlich ist.
Ab ca. Ende September werden meine Tiere nicht mehr gefüttert, damit sie Gelegenheit haben, vor der Einwinterung ihren Darm restlos zu entleeren. Dies ist nötig, damit sich während der Ruhephase keine krankmachenden Keime im Darm vermehren, die dem Tier schaden können. In der Vorbereitungszeit reduziere ich die Beleuchtungsdauer und damit die Temperatur im Terrarium schrittweise. Nach etwa 3 Wochen ist dies abgeschlossen und die Winterruhe kann beginnen.
In den vergangenen Jahren hielt ich die Temperatur im Schlangenhäuschen in den Monaten November, Dezember, Januar und Februar bei ca.6-12°C. Da es sich bei dem Schlangenhäuschen um ein mit einer Heizungsanlage versehenes Holzhaus handelt und dieses keine besonders gute Isolierung hat, schwanken die Temperaturen und auch die Luftfeuchtigkeit im Verlauf des Jahres sehr stark. Nur Temperaturspitzen im Winter werden durch die Heizung abgefangen. Diese Bedingungen erscheinen auf den ersten Blick etwas suboptimal, haben sich inzwischen für mich aber als ein Vorteil herausgestellt.   

Das Schlangenhäuschen in der Spätherbstsonne


Da wie gesagt im Winter die Pflege der Tiere sich auf ein Minimum reduziert, hat man endlich mal wieder Zeit, sich um die Renovierung von Terrarien, den Bau von Außengehegen, Instandsetzungen usw. zu kümmern. Zu tun gibt es bei diesem Hobby immer etwas. Und alles hat seine Zeit.

Hier gibt es wieder einiges zu tun



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