Es ist November. Zu dieser Zeit halten meine Tiere ihre Winterruhe. Ab Mitte Oktober wird die Temperatur und Beleuchtung im Schlangenhäuschen schrittweise reduziert. Dies simuliert den nahenden Wintereinbruch, vor dem sich die Tiere dann instinktiv schützen und ihre Winterquartiere aufsuchen. Der Stoffwechsel wird auf das Minimum heruntergefahren, um die kalten Monate gut versteckt zu verbringen. Dabei wird so wenig Energie wie möglich verbraucht. Natürlich gilt dies nur für Arten, die die gemäßigten Klimazonen der Erde bewohnen.
Für gewöhnlich werden Schlangen in Kunststoffboxen, die mit mehr oder weniger feuchtem Moos befüllt sind bei konstanten Temperaturen von ca. 10-13°C für etwa 3-4 Monaten überwintert. Die Werte richten sich nach der jeweiligen Art und ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Dabei spielt die vertikale Verbreitung eine große Rolle. Es gibt durchaus Arten, die geographisch gesehen zwar tropische Gebiete besiedeln, jedoch als montane Arten erst ab einer gewissen Höhe vorkommen, wo deutlich kühlere Temperaturen herrschen. Das muss bei der Art der Überwinterung berücksichtigt werden.