Natrix maura (Vipernatter)
Die Vipernatter hat einen eher kräftigen, leicht gedrungenen Körperbau und ähnelt damit etwas dem Erscheinungsbild einer Viper. Die Muster und Farben von N. maura sind sehr variabel, so das fast kein Tier einem anderen gleicht.Jungtiere von 2014 |
Größe: bis zu 80 cm, in der Regel aber nur um die 60 cm, wobei die Männchen meist deutlich kleiner bleiben als die Weibchen.
Lebensaum:
Uferbereiche hauptsächlich langsam fließender oder stehender Gewässer
mit reichem Fischbestand. Vipernattern sind stark ans Wasserleben
angepasste Schlangen, die oft und ausgiebig tauchen und unter Wasser
jagen.
Nahrung:
Fische und Amphibien in entsprechender Größe, als Jungtier auch
Kaulquappen. Im Terrarium werden Vipernattern auch mit Babymäusen
gefüttert, um ein rascheres Wachstum zu erreichen. Ein Überfüttern ist
dabei natürlich zu vermeiden.
Haltung: Das
Terrarium muss nicht sehr groß sein. Ich halte meine Zuchtgruppe auf
einer Grundfläche von 80x80cm bei einer Terrariumhöhe von 60cm. Die
Tiere erfreuen sich bester Gesundheit und vermehren sich regelmäßig. Das
Becken ist mit erhöhten Liegeflächen und Kletterästen ausgestattet, was
dem Bewegungsdrang der Tiere entgegenkommt. Ausreichend große und
zahlreiche Verstecke unter flach aufliegenden Schieferplatten und
Rindenstücken sowie ein großes Wasserbecken vervollständigen die
Einrichtung.
Ich halte meine
Tiere bei Temperaturen von 20-28°C am Tage, wobei die Werte
jahreszeitenbedingt auch etwas schwanken können. Nachts sind alle
Wärmequellen ausgeschaltet. Alle meine Terrarien sind mit einer Wetbox
ausgestattet. Dies ist eine Kunststoffdose, die mit feuchtem Moos
gefüllt ist. Im Deckel befindet sich ein Loch, durch das die Schlangen
Zugang zum Inneren haben. Oft, insbesondere vor der Häutung halten sich
die Tiere dort auf, auch zur Eiablage wird die Box regelmäßig und
verlässlich genutzt. Das erübrigt das Suchen nach Gelegen und verhindert
ein Austrocknen der Eier, wenn sie nicht rechtzeitig gefunden werden.
Verhalten: Vipernattern sind friedfertige Tiere, die nicht zum Beißen neigen. Ihr Abwehrverhalten ähnelt dem von Vipern, sie zischen und winden sich, wenn sie sich bedrängt fühlen und suchen dann ihr Heil in der Flucht. Noch nie bin ich von meinen Vipernattern gebissen worden. Wenn man sie in die Hand nimmt, sondern sie ein unangenehm riechendes Sekret aus ihren Postanaldrüsen ab, das sehr stark anhaftet. Ein Verhalten, das für alle Wassernattern gilt. Aufgrund ihrer geringen Größe hält sich der Geruch aber in vertretbaren Grenzen.
Vipernattern
sind sehr interessante Schlangen, die tagaktiv sind und mit der Zeit
recht zutraulich werden. Sie haben dann einen durchaus neugierigen
Charakter und sind viel im Terrarium unterwegs. So gibt es immer etwas
zu sehen.
Natrix maura bei der Paarung (Oben das Männchen, unten das Weibchen) |
Zucht: Die Zucht gelingt mehr oder weniger von selbst. Vorraussetzung dafür ist allerdings eine ausreichende Winterruhe. Ich überwintere meine Tiere von etwa Ende Oktober bis Mitte Februar bei ca. 10-12 °C im Terrarium. Dazu sorge ich dafür, das die Wetbox ausreichend feucht bleibt und immer Frischwasser zum Trinken zur Verfügung steht. Während der Hibernation (Winterruhe) sind die Tiere versteckt und fast nie zu sehen. Nach Beendigung der Winterruhe schreiten die Tiere meist zügig zur Paarung, die natterntypisch verläuft.
Das
Männchen verfolgt die Duftspur des Weibchens und überkriecht dabei das
weibliche Tier mehrmals. Dabei reibt es den eigenen Körper an dem des
Weibchens und versucht seinen Hemipenis in die Kloake des Weibchens
einzuführen. Dabei umringeln sich oft die Schwänze der Tiere
korkenzieherartig. Kommt es zur Kopulation, beginnt das Männchen mit
pumpenden Bewegungen und überträgt dabei das Sperma auf das Weibchen.
Die
Eiablage erfolgt je nach Klima ca. 1 Monat später. Etwa 40 Tage nach
der Eiablage beginnt der Schlupf der Jungtiere. Diese Zeitangaben sind
nur grobe Richtlinien, da es sehr auf die Inkubationstemperatur ankommt,
wie lang die Entwicklung dauert.
Ich
verwende zur Inkubation keinen Inkubator, wie dies immer wieder
empfohlen wird, sondern belasse die Eier in der Wetbox. Um zu
verhindern, das die Elterntiere das Gelege durchwühlen, wechsle ich den
gelochten Deckel gegen einen geschlossenen aus. Dadurch verbleibt die
komplette Feuchtigkeit in der Box und die Eier sind geschützt. Das Moos
bewirkt, das die Eier in einem sauren Milieu gezeitigt werden, was
wiederum für eine keimreduzierte Atmosphäre sorgt. So untergebracht
belasse ich die Box im Terrarium und verändere lediglich den Standort
zum Wärmespot so, das Spitzentemperaturen über 30° und Tiefstwerte am
Tage unter 20° vermieden werden. Nachts sind alle Wärmequellen
ausgeschaltet. Dadurch differiert die Inkubationstemperatur im
zeitlichen Verlauf erheblich, was jedoch bei mir dazu geführt hat, das
die Schlüpflinge ausgesprochen kräftig sind und von einem großen
Lebenswillen getrieben ihre Umgebung aktiv erkunden. Sie machen auf mich
einfach einen vitaleren Eindruck als Tiere aus Inkubatoren. Es bedarf
jedoch erheblich mehr Geduld, denn die Zeitigung nimmt wesentlich mehr
Zeit in Anspruch.
Die
Neugeborenen häuten sich meist innerhalb der ersten 10 Tage und nehmen
danach meist selbstständig Stintstücke an. Diese biete ich in einer
kleinen Schale mit etwas Wasser an. Nachdem die Tiere mehrere Male
gefressen haben, mische ich kleine Stückchen von Babymäusen unter. So
gewöhnen sich die Jungtiere schon früh an diese Nahrung und wachsen
zügig heran.
Die weitere Aufzucht ist absolut unproblematisch.
Vipernattern sind dem Anfänger auf grund der leichten Haltbarkeit und des interessanten aktiven Verhaltens sehr zu empfehlen.
In Deutschland sind Vipernattern durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt und damit meldepflichtig.
Natrix tesselata (Würfelnatter)
Die
Würfelnatter ist von schlankem Körperbau. Auffällig sind die bei
Wassernattern typisch weit oben am Kopf sitzenden Augen, die es
ermöglichen, im Wasser liegend das Ufer beobachten zu können.
Die
Würfelnatter ist eng mit der Vipernatter verwandt und benötigt ganz
ähnliche Lebensbedingungen. Deshalb wird hier nur auf die Unterschiede
zu Natrix maura eingegangen. Alles bei N.maura Erwähnte hat auch bei
N.tesselata Gültigkeit.
Vorkommen: Großes Verbreitungsgebiet von Südosteuropa bis über weite Teile Asiens. Die Art kommt in Restpopulationen und wiederangesiedelt auch an wenigen Stellen in Deutschland vor.
Größe: 80 - 100cm, in Ausnahmefällen bis 130cm, Männchen i.d.R. kleiner und zarter.
Lebensraum: Würfelnattern
sind noch stärker an das Leben im und am Wasser angepasst. Sie sind in
der Lage lange und gut zu tauchen und unter Wasser hervorragend zu
jagen. Kleine Fische fressen sie auch unter Wasser, größere tragen sie
ans Ufer um sie dort zu verschlingen.
Diese Jungtiere von 2014 sollen melanistisch sein. Man wird sehen... |
Nahrung: Würfelnattern
sind Fischfresser, die durchaus ausschließlich mit Fisch ernährt werden
können. Meine Erfahrungen mit dem Verfüttern von Babymäusen sind eher
problematisch. Eins meiner Tiere bekam nach dem Fressen einer Babymaus
Schwierigkeiten mit der Verdauung und starb nach einiger Zeit an einer
Verdickung im Darmbereich. Allerdings ließ sich nicht feststellen, ob
die Nahrung dafür der Auslöser war. Seitdem verfüttere ich meinen
Würfelnattern nur noch Fisch, den ich regelmäßig mit Vitaminen und
Spurenelementen versehe. Seitdem habe ich keine Probleme mehr.
Zucht: Junge
Würfelnattern sind etwas schüchterner wie Vipernattern und brauchen oft
etwas länger um ans Futter zu gehen. Manche müssen auch erst mit
lebenden Fischen angefüttert werden, um dann später auf tote Nahrung
umgewöhnt zu werden.
Dennoch
können auch Würfelnattern als Anfängertiere gelten. Sie leben jedoch
etwas zurückgezogener.Auch sie sind durch die
Bundesartenschutzverordnung geschützt und meldepflichig.
Rhinechis scalaris (Treppennatter)
Die Treppennatter besitzt einen kräftigen Körperbau und einen recht
keilförmig zulaufenden Kopf, der nur wenig abgesetzt ist. Auffällig ist
die strickleiterartige Jugendzeichnung, die den Tieren den Namen gibt
und die sich meist nach einigen Jahren in eine Längsstreifung
verwandelt. Es existiert eine gelblichbraune sowie eine mehr oder wenige
silbergraue Farbvariante. Interessant ist, das sich bei meinen beiden
Formen Unterschiede im Verhalten feststellen lassen. Die gelben Tiere
sind deutlich scheuer und ungestümer, während die grauen ein etwas
ruhigeres Temperament an den Tag legen.
Vorkommen: Iberische Halbinsel, Südfrankreich bis ins westlichste Italien, auf Menorca vermutlich eingeschleppt.
Größe: ca. 120cm, manchmal etwas größer, Inselpopulationen bleiben meist kleiner
Lebensraum: Treppennattern
bewohnen gern halboffene, trockene Gebiete wie Olivenplantagen,
Korkeichenbestände oder Wegränder. Sie sind in Südspanien weit
verbreitet und zumindest als Strassenverkehrsopfer häufig anzutreffen.
Sie bevorzugen sehr warme, sonnenexponierte Stellen.
Rhinechis scalaris bei der Paarung |
Nahrung: Hauptsächlich Nager in passender Größe, in der Natur sicher auch Echsen und Vögel bzw. deren Eier.
Haltung: Bei
mir bewohnen die Treppennattern paarweise ein Terrarium mit den Maßen
130x60x60cm. Kletteräste und ausreichend Verstecke sind vorhanden, wobei
die Tiere eher bodenorientiert leben und nur wenig klettern. Sehr gern
ziehen die Tiere sich unter flach auf dem Bodengrund aufliegende
Schieferplatten zurück, unter denen sie sich regelrechte Gänge graben.
Das
Terrarium wird bis auf eine Wetbox in passender Größe trocken gehalten.
Die Tiere mögen es gern etwas wärmer, kommen aber auch mit den bei mir
herrschenden wechselnden Temperaturen gut klar. Optimal erscheinen mir
22-30° am Tage. Spitzenwerte von 33° nehmen sie gerne für kurze Zeit an.
das Terrarium sollte immer unterschiedlich warme Zonen aufweisen, damit
die Tiere sich ihre Vorzugstemperatur aussuchen können. Das gilt
grundsätzlich für jede Reptilienhaltung.
Verhalten: Treppennattern
sind recht aggressive, ungestüme Tiere, die auch nach längerer Haltung
nicht wirklich zugänglich werden und hin und wieder hektische Ausfälle
zeigen, wenn sie in die Enge getrieben werden. Dabei zögern sie nicht
kräftig zuzubeißen, was bei ausgewachsenen Tieren schon etwas
schmerzhaft werden kann. Ansonsten sind sie nach einer Eingewöhnungszeit
auch mal im Terrarium zu sehen, bevorzugen aber eher den Aufenthalt in
sicherer Deckung. Sie sind sehr gefräßig und man sollte auf seine Finger
aufpassen, wenn man hungrige Treppennattern füttert.
Gelege von Rhinechis scalaris |
Jungtier von 2012 in seiner Wetbox |
Zucht: Rhinechis
scalaris lässt sich relativ leicht nachzüchten. Ich überwintere meine
Tiere für 3-4 Monate bei ca. 10-12°. Danach schreiten sie meist zügig
zur Paarung und nach etwa 1 Monat werden im Durchschnitt 6 Eier
abgelegt. Nach ca. 60 Tagen erfolgt der Schlupf, wobei nach meiner
bevorzugten Inkubationsmethode dies durchaus auch mal 80 Tage oder
länger dauern kann.Die Jungen sind von Anfang an sehr bissig und gehen
nach der ersten Häutung sehr gut ans Futter. Ich hatte noch nie
Futterverweigerer dabei. Bei guter Fütterung ist das Wachstum rasant und
nach 2 Jahren sind die Tiere schon geschlechtsreif. Eine Verpaarung
sollte aber frühestens mit 3-4 Jahren stattfinden, da die Weibchen sich
sonst nur noch zögerlich weiterentwickeln.
Treppenattern
sind sehr interessante Tiere, die leicht zu halten, aber aufgrund ihres
Verhaltens nicht unbedingt für den Anfänger geeignet sind. Etwas
Erfahrung im Umgang mit schnellen und aggressiveren Arten ist von
Vorteil.
Treppennattern sind ebenfalls meldepflichtig.
Treppennattern sind ebenfalls meldepflichtig.
Hemorrhois hippocrepis (Hufeisennatter)
Hufeisennattern
sind sehr schlanke, elegante und schnelle Schlangen. Sie besitzen einen
schlanken Kopf, der sich nur leicht vom Körper absetzt und einen
relativ langen Schwanz. Die Färbung variiert in Abhängigkeit zu ihrem
Verbreitungsgebiet und reicht von kräftigem Gelb-Schwarz bis hin zu
braun-grau.
Vorkommen: Die Hufeisennatter bewohnt das südliche Spanien und Nordafrika, wobei die spanischen Tiere eine besonders schöne schwarze Zeichnung auf gelben Grund besitzen. Die marokkanischen Tiere hingegen sind eher braun-grau. Ich halte zur Zeit ein Zuchtpaar aus Andalusien sowie 1,2 andalusische Jungtiere und 1,1 zweijährige Tiere aus Marokko.
Andalusisches Männchen kurz vor der Häutung |
Marokkanisches Tier von 2013 |
Größe: Hufeisennattern können in Ausnahmefällen bis 180cm lang werden, bleiben meist jedoch mit 140-150cm etwas kleiner. Sie erscheinen aufgrund ihres schlanken Körperbaus jedoch nicht so groß.
Lebensraum: Sie bevorzugen warme, sonnenexponierte und trockene Lebensräume und kommen in Südspanien sympatrisch mit Rhinechis scalaris vor.
Nahrung: Mäuse, Ratten, Echsen und gelegentlich auch andere Schlangen
Weibchen von 2007 |
Haltung: Ein geräumiges Trockenterrarium mit den Maßen 160x80x60cm hat sich bei meinem Zuchtpaar als gut geeignet erwiesen. Hufeisennattern sind deutlich bodenbewohnend und klettern nur selten. Ausreichend viele Unterschlupfmöglichkeiten sind unbedingt nötig, damit sich diese scheuen Tiere sicher fühlen können. Bis auf eine passende Wetbox, die durchaus regelmäßig aufgesucht wird, sollte das Becken komplett trocken gehalten werden. Mit einem Spot werden Temperaturen von lokal 35° erreicht. Der Rest des Beckens bleibt unbeheizt und hat im Sommer so ca. 22-28°. Die Tiere suchen regelmäßig die Wärme des Spotstrahlers auf, um dann ausreichend erwärmt wieder in enge Verstecke zu verschwinden.
Verhalten: Es handelt sich bei dieser Art um sehr scheue Tiere, die bei Störung entweder sofort und mit großer Geschwindigkeit im Versteck verschwinden oder aber, falls eine Flucht nicht möglich erscheint, mit großer Entschiedenheit dem Angreifer entgegen gehen. Früher gehörte diese Art zur Gattung Coluber (Zornnattern). Diesen Namen tragen sie durchaus zu Recht, denn sie neigen dazu, wütende Ausfälle gegen den Pfleger zu machen. Aufgrund ihrer großen Schnelligkeit sind sie dann nur schwer zu kontrollieren. Schon deshalb empfiehlt sich ein sehr gräumiges Terrarium. dann bleiben sie ruhiger, weil sie sich nicht ganz so schnell in die Enge getrieben fühlen.
Gelege der Hufeisennatter kurz vor dem Schlupf. Ein Ei ist verpilzt, der Rest des Geleges gesund. |
Jungtier von 2014 kurz vor der Häutung |
Zucht: Die Zucht gestaltet sich im Prinzip recht einfach, wenn es gelingt, harmoniernede Paare zu finden. Etwas problematisch und mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen gestaltet sich die Überwinterung. Viele Halter berichten von Ausfällen während oder nach der Hibernation. Andere überwintern ihre Tiere ohne jedes Problem seit Jahren erfolgreich. Diese Unterschiede lassen sich nicht ohne weiteres erklären und können m.E. nur an den unterschiedlichen Herkunftsgebieten der Tiere liegen. Meine andalusischen Tiere überwintern für ca. 2-3 Monate bei 11-14°. Ich sorge dafür, das die Temperatur im Winter nicht unter 11° fällt, da ab 10° offensichtlich der heikle Bereich beginnt. Dies bezieht sich jedoch nur auf Tiere aus diesem Gebiet. Nordafrikaner können auch bei normaler Raumtemperatur ohne zusätzliche Beluchtung überwintert werden und es kann dennoch mit Nachzucht gerechnet werden. Ich denke, bis ca. 15° über einen Zeitraum von 10 Wochen sollten auch marokkanische Tiere keine Probleme machen. Das sind jedoch meine eigenen Erfahrungen und die geben keine Garantie, das es auch bei anderen Haltern so funktioniert. Die Überwinterung ist also immer etwas spannend bei dieser Art. Wenn es geklappt hat steht einer Verpaarung im Frühjahr nichts im Wege und die ca. 6-8 länglichen relativ großen Eier werden in die Wetbox gelegt, wo sie nach ca. 80 Tagen (nach meiner Methode!) schlüpfen. Die Jungen sind beim Schlupf ca. 30cm lang und sofort sehr schnell und bissig. Mit etwas Geduld gehen die Kleinen meist von selbst an die angebotene Nahrung, nur ausnahmsweise müssen die Tiere zur Nahrungsannahme animiert werden.
Es handelt sich hier um sehr elegante und schöne Schlangen, die jedoch aufgrund ihres Verhaltens und den manchmal auftretenden Problemen bei der Überwinterung dem etwas erfahrenen Schlangenhalter vorbehalten bleiben sollten.
Wie alle europäischen Schlangenarten ist auch diese besonders geschützt und deshalb meldepflichtig.
Zamenis longissimus (Äskulapnatter)
Die
Äskulapnatter gilt als die größte in Deutschland heimische Schlange.
Sie ist jedoch nur noch wenigen Restpopulationen hier zu finden. Sie
lebt sehr versteckt und ist durch ihre grüngraue -gelbliche Färbung gut
getarnt und deshalb sehr schwer zu finden.
Größe: durchschnittlich ca. 140 cm, wobei die Männchen deutlich größer werden als die Weibchen. Maximal 180 cm.
Lebensraum: Waldränder,
Schuttplätze, alte Gehöfte oder andere Ruinen und Legesteinmauern.
Äskulapnattern sind häufig auch in der Nähe von Gewässern zu finden.
Nahrung: Vögel und Vogeleier, Mäuse und andere Kleinsäuger passender Größe
Haltung: Das
Terrarium sollte ausreichend groß und vor allem recht hoch sein, da
Z.longissimus gern und hervorragend klettert. Dazu benutzt sie ihre
stark ausgeprägten Ventralkiele als Haltehilfe im Geäst. Meine Tiere
halten sich fast nur auf den Kletterästen oder den höhergelegenen Ebenen
auf. Im letzten Sommer habe ich meine Zuchtgruppe erstmals für einige
Wochen im Freigehege untergebracht, was ihnen offenbar gut getan hat.
Die
Temperatur sollte bei ca. 22-28° liegen, je nach Herkunft der Tiere.Da
Äskulapnattern recht scheu sind müssen reichlich Verstecke angeboten
werden, Pflanzendickichte sind dafür sehr gut geeignet, weil die Tiere
Sonne tanken können ohne ihre Deckung zu verlassen. Eine Wetbox und ein
Wasserbecken, in das sich die Tiere hineinlegen können dürfen ebenfalls
nicht fehlen.
Verhalten:
Im Verhalten sind Äskulapnattern recht unterschiedlich. Ich hatte schon
Tiere, die von Anfang an friedlich waren und nie versuchten zu beißen.
Es gibt aber auch Exemplare, die sich sehr bissig zeigen, vor allem
ältere Tiere neigen dazu sich mit Abwehrbissen zur Wehr zu setzen.
Jungtiere sind fast ausnahmslos friedlich. Z. longissimus zeigt sich in
ihren Bewegungen sehr elegant und und verbringt die meiste Zeit in mehr
oder weniger dichter Deckung. Offen daliegend findet man sie nur sehr
selten. Im Freilandterrarium werden auch gut eingewöhnte Äskulapnattern
sehr schnell wieder scheu und man bemerkt dann sofort, das es sich hier
um Wildtiere, also nicht domestizierte Tiere handelt.
Zucht: Nach
ausgiebiger Winterruhe von etwa 4 Monaten bei ca. 6-10° schreiten
Äskulapnattern recht verlässlich zur Paarung. Die ca. 8 Eier werden in
die Wetbox abgelegt und nach ca. 60-70 Tagen, je nach Temperatur,
schlüpfen dann die ca. 30 cm langen Jungtiere. Sie fressen nach der
ersten Häutung meist von selbst Babymäuse und die weitere Aufzucht ist
unproblematisch.
Äskulapnattern
sind zwar leicht zu haltende Schlangen, ich würde sie dennoch nicht
unbedingt Anfängern empfehlen, da sie aufgrund ihres individuellen
Temperamentes und der eher scheuen Lebensweise am besten gedeihen, wenn
man sie möglichst in Ruhe lässt. Neulingen in der Schlangenhaltung ist
es aber meist ein großes Anliegen, ihre Tiere auch einmal in die Hand zu
nehmen, was auch zum Erlernen der richtigen Handhabung zu begrüßen ist,
vorausgesetzt das Tiere wird dadurch nicht überstrapaziert. Dafür
eignen sich Äskulapnattern jedoch weniger.
Als europäische Art ist die Äskulapnatter meldepflichtig.
Als europäische Art ist die Äskulapnatter meldepflichtig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen