Freitag, 23. September 2016

Artenbeschreibungen Europa: Die Vierstreifennatter

 Die Vierstreifennatter

( Elaphe quatuorlineata )

 


Die Vierstreifennatter ist eine der größten Schlangen Europas. Es handelt sich dabei um kräftige Tiere, die durch ihre recht ruhige Art auffallen. Auf der Kykladeninsel Amorgos lebt eine Unterart (E.q.muenteri), die etwas kleiner bleibt.

  


 Vorkommen:.Südosteuropa einschließlich Italien.

Größe: ca. 160cm, manchmal etwas größer, E.q.muenteri nur ca.130cm.

Lebensraum: Vierstreifennattern bewohnen gern halboffene, trockene Gebiete die mit Steinen und Geröll durchsetzt sind, Korkeichenbestände oder Wegränder. Sie bevorzugen warme, sonnenexponierte Stellen.

 Nahrung: Hauptsächlich Nager in passender Größe, in der Natur sicher auch Echsen und Vögel bzw. deren Eier.


 
Haltung: Bei mir bewohnen die Vierstreifennattern paarweise ein Terrarium mit den Maßen 125x80x90cm. Kletteräste und ausreichend Verstecke sind vorhanden, wobei die Tiere eher bodenorientiert leben und nur wenig klettern.
Das Terrarium wird bis auf eine Wetbox in passender Größe trocken gehalten. Optimal erscheinen mir 22-28° am Tage. Das Terrarium sollte immer unterschiedlich warme Zonen aufweisen, damit die Tiere sich ihre Vorzugstemperatur aussuchen können. Das gilt grundsätzlich für jede Reptilienhaltung. Wie alle Europäer ist auch diese Art geschützt und deshalb meldepflichtig.

 Verhalten: Vierstreifennattern sind recht ruhige und zurückgezogen lebende Tiere, die sich nur langsam bewegen und auch fast nie beißen. Ansonsten sind sie nach einer Eingewöhnungszeit auch mal im Terrarium zu sehen, bevorzugen aber eher den Aufenthalt in sicherer Deckung. Sie sind sehr gefräßig und man sollte aufpassen, das sie nicht zu fett werden.



Zucht: E.quatuorlineata lässt sich relativ leicht nachzüchten, vorausgesetzt man erhält harmonierende Geschlechtspartner. Obwohl schon oft in Gefangenschaft vermehrt ist diese Art immer noch selten in den Terrarien und schwer zu bekommen. Ich überwintere meine Tiere für 4 Monate bei ca. 8-10°C°.
Vierstreifennattern sind ebenfalls meldepflichtig.









Artenbeschreibungen Europa: Die Hufeisennatter

 Die Hufeisennatter

( Hemorrhois hippocrepis )

 


 Hufeisennattern sind sehr schlanke, elegante und schnelle Schlangen. Sie besitzen einen schlanken Kopf, der sich nur leicht vom Körper absetzt und einen relativ langen Schwanz. Die Färbung variiert in Abhängigkeit zu ihrem Verbreitungsgebiet und reicht von kräftigem Gelb-Schwarz bis hin zu braun-grau.







Vorkommen: Die Hufeisennatter bewohnt das südliche Spanien und Nordafrika, wobei die spanischen Tiere eine besonders schöne schwarze Zeichnung auf gelben Grund besitzen. Die marokkanischen Tiere hingegen sind eher braun-grau.





 Größe: Hufeisennattern können in Ausnahmefällen bis 180cm lang werden, bleiben meist jedoch mit 140-150cm etwas kleiner. Sie erscheinen aufgrund ihres schlanken Körperbaus jedoch nicht so groß.






Lebensraum: Sie bevorzugen warme, sonnenexponierte und trockene Lebensräume und kommen in Südspanien sympatrisch mit Rhinechis scalaris vor.

Nahrung: Mäuse, Ratten, Echsen und gelegentlich auch andere Schlangen.





Haltung: Ein geräumiges Trockenterrarium mit den Maßen 160x80x60cm hat sich bei meinem Zuchtpaar als gut geeignet erwiesen. Hufeisennattern sind deutlich bodenbewohnend und klettern nur selten. Ausreichend viele Unterschlupfmöglichkeiten sind unbedingt nötig, damit sich diese scheuen Tiere sicher fühlen können. Bis auf eine passende Wetbox, die durchaus regelmäßig aufgesucht wird, sollte das Becken komplett trocken gehalten werden. Mit einem Spot werden Temperaturen von lokal 35° erreicht. Der Rest des Beckens bleibt unbeheizt und hat im Sommer so ca. 22-28°. Die Tiere suchen regelmäßig die Wärme des Spotstrahlers auf, um dann ausreichend erwärmt wieder in enge Verstecke zu verschwinden.







Verhalten: Es handelt sich bei dieser Art um sehr scheue Tiere, die bei Störung entweder sofort und mit großer Geschwindigkeit im Versteck verschwinden oder aber, falls eine Flucht nicht möglich erscheint, mit großer Entschiedenheit dem Angreifer entgegen gehen. Früher gehörte diese Art zur Gattung Coluber (Zornnattern). Diesen Namen tragen sie durchaus zu Recht, denn sie neigen dazu, wütende Ausfälle gegen den Pfleger zu machen. Aufgrund ihrer großen Schnelligkeit sind sie dann nur schwer zu kontrollieren. Schon deshalb empfiehlt sich ein sehr gräumiges Terrarium. dann bleiben sie ruhiger, weil sie sich nicht ganz so schnell in die Enge getrieben fühlen.



Zucht: Die Zucht gestaltet sich im Prinzip recht einfach, wenn es gelingt, harmoniernede Paare zu finden. Etwas problematisch und mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen gestaltet sich die Überwinterung. Viele Halter berichten von Ausfällen während oder nach der Hibernation. Andere überwintern ihre Tiere ohne jedes Problem seit Jahren erfolgreich. Diese Unterschiede lassen sich nicht ohne weiteres erklären und können m.E. nur an den unterschiedlichen Herkunftsgebieten der Tiere liegen. Meine andalusischen Tiere überwintern für ca. 2-3 Monate bei 11-14°. Ich sorge dafür, das die Temperatur im Winter nicht unter 11° fällt, da ab 10° offensichtlich der heikle Bereich beginnt. Dies bezieht sich jedoch nur auf Tiere aus diesem Gebiet. Nordafrikaner können auch bei normaler Raumtemperatur ohne zusätzliche Beluchtung überwintert werden und es kann dennoch mit Nachzucht gerechnet werden. Ich denke, bis ca. 15° über einen Zeitraum von 10 Wochen sollten auch marokkanische Tiere keine Probleme machen. Das sind jedoch meine eigenen Erfahrungen und die geben keine Garantie, das es auch bei anderen Haltern so funktioniert. Die Überwinterung ist also immer etwas spannend bei dieser Art. Wenn es geklappt hat steht einer Verpaarung im Frühjahr nichts im Wege und die ca. 6-8 länglichen relativ großen Eier werden in die Wetbox gelegt, wo sie nach ca. 80 Tagen (nach meiner Methode!) schlüpfen. Die Jungen sind beim Schlupf ca. 30cm lang und sofort sehr schnell und bissig. Mit etwas Geduld gehen die Kleinen meist von selbst an die angebotene Nahrung, nur ausnahmsweise müssen die Tiere zur Nahrungsannahme animiert werden.
Es handelt sich hier um sehr elegante und schöne Schlangen, die jedoch aufgrund ihres Verhaltens  und den manchmal auftretenden Problemen bei der Überwinterung dem etwas erfahrenen Schlangenhalter vorbehalten bleiben sollten.
Wie alle europäischen Schlangenarten ist auch diese besonders geschützt und deshalb meldepflichtig.























Artenbeschreibungen Europa: Die Treppennatter

 Die Treppennatter

( Rhinechis scalaris )

 

  Die Treppennatter besitzt einen kräftigen Körperbau und einen recht keilförmig zulaufenden Kopf, der nur wenig abgesetzt ist. Auffällig ist die strickleiterartige Jugendzeichnung, die den Tieren den Namen gibt und die sich meist nach einigen Jahren in eine Längsstreifung verwandelt. Es existiert eine gelblichbraune sowie eine mehr oder wenige silbergraue Farbvariante. Interessant ist, das sich bei meinen beiden Formen Unterschiede im Verhalten feststellen lassen. Die gelben Tiere sind deutlich scheuer und ungestümer, während die grauen ein etwas ruhigeres Temperament an den Tag legen. 



 Vorkommen: Iberische Halbinsel, Südfrankreich bis ins westlichste Italien, auf Menorca vermutlich eingeschleppt.





Größe: ca. 120cm, manchmal etwas größer, Inselpopulationen bleiben meist kleiner 

Lebensraum: Treppennattern bewohnen gern halboffene, trockene Gebiete wie Olivenplantagen, Korkeichenbestände oder Wegränder. Sie sind in Südspanien weit verbreitet und zumindest als Strassenverkehrsopfer häufig anzutreffen. Sie bevorzugen sehr warme, sonnenexponierte Stellen.





 Nahrung: Hauptsächlich Nager in passender Größe, in der Natur sicher auch Echsen und Vögel bzw. deren Eier.


Haltung: Bei mir bewohnen die Treppennattern paarweise ein Terrarium mit den Maßen 130x60x60cm. Kletteräste und ausreichend Verstecke sind vorhanden, wobei die Tiere eher bodenorientiert leben und nur wenig klettern. Sehr gern ziehen die Tiere sich unter flach auf dem Bodengrund aufliegende Schieferplatten zurück, unter denen sie sich regelrechte Gänge graben.
Das Terrarium wird bis auf eine Wetbox in passender Größe trocken gehalten. Die Tiere mögen es gern etwas wärmer, kommen aber auch mit den bei mir herrschenden wechselnden Temperaturen gut klar. Optimal erscheinen mir 22-30° am Tage. Spitzenwerte von 33° nehmen sie gerne für kurze Zeit an. das Terrarium sollte immer unterschiedlich warme Zonen aufweisen, damit die Tiere sich ihre Vorzugstemperatur aussuchen können. Das gilt grundsätzlich für jede Reptilienhaltung.






 Verhalten: Treppennattern sind recht aggressive, ungestüme Tiere, die auch nach längerer Haltung nicht wirklich zugänglich werden und hin und wieder hektische Ausfälle zeigen, wenn sie in die Enge getrieben werden. Dabei zögern sie nicht kräftig zuzubeißen, was bei ausgewachsenen Tieren schon etwas schmerzhaft werden kann. Ansonsten sind sie nach einer Eingewöhnungszeit auch mal im Terrarium zu sehen, bevorzugen aber eher den Aufenthalt in sicherer Deckung. Sie sind sehr gefräßig und man sollte auf seine Finger aufpassen, wenn man hungrige Treppennattern füttert.






Zucht: Rhinechis scalaris lässt sich relativ leicht nachzüchten. Ich überwintere meine Tiere für 3-4 Monate bei ca. 10-12°. Danach schreiten sie meist zügig zur Paarung und nach etwa 1 Monat werden im Durchschnitt 6 Eier abgelegt. Nach ca. 60 Tagen erfolgt der Schlupf, wobei nach meiner bevorzugten Inkubationsmethode dies durchaus auch mal 80 Tage oder länger dauern kann.Die Jungen sind von Anfang an sehr bissig und gehen nach der ersten Häutung sehr gut ans Futter. Ich hatte noch nie Futterverweigerer dabei. Bei guter Fütterung ist das Wachstum rasant und nach 2 Jahren sind die Tiere schon geschlechtsreif. Eine Verpaarung sollte aber frühestens mit 3-4 Jahren stattfinden, da die Weibchen sich sonst nur noch zögerlich weiterentwickeln.
Treppenattern sind sehr interessante Tiere, die leicht zu halten, aber aufgrund ihres Verhaltens nicht unbedingt für den Anfänger geeignet sind. Etwas Erfahrung im Umgang mit schnellen und aggressiveren Arten ist von Vorteil.
Treppennattern sind ebenfalls meldepflichtig.









Artenbeschreibungen Europa: Die Süditalienische Äskulapnatter

 Die Süditalienische Äskulapnatter

( Zamenis lineatus )

 


 Die Süditalienische Äskulapnatter ist eng mit unserer einheimischen Äskulapnatter verwandt. Wurde sie früher als eine Unterart von Z.longissimus geführt, so gilt sie inzwischen als eine eigene Art. Auch sie lebt sehr versteckt und ist durch ihre grüngraue -gelbliche Färbung gut getarnt und deshalb sehr schwer zu finden.


 Vorkommen: Ihr Vorkommen beschränkt sich auf dien südlichen Teil des italienischen Festlandes einschließlich Sizilien. 


Größe: Z.lineatus bleibt kleiner wie Z. longissimus. Sie erreicht ca. 120cm, wobei auch hier die Männchen etwas größer werden.


Lebensraum: Ruinen und Legesteinmauern,Waldränder und verwildertes Gelände. Sie lebt dort sehr versteckt und hält sich fast immer in Deckung auf.

Nahrung: Vögel und Vogeleier, Mäuse und andere Kleinsäuger passender Größe.

Haltung:  Die Haltung ähnelt stark der Äskulapnatter. Das Terrarium sollte ausreichend groß und vor allem recht hoch sein, da Z.lineatus gern und hervorragend klettert. Dazu benutzt sie ihre stark ausgeprägten Ventralkiele als Haltehilfe im Geäst.
Die Temperatur sollte bei ca. 22-28° liegen. Da  diese Art noch etwas scheuer als Z.longissimus ist,  müssen reichlich Verstecke angeboten werden, Pflanzendickichte sind dafür sehr gut geeignet, weil die Tiere Sonne tanken können ohne ihre Deckung zu verlassen. Eine Wetbox und ein Wasserbecken dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Verhalten: siehe Z. longissimus.


Zucht: Nach ausgiebiger Winterruhe von etwa 3 Monaten bei ca. 8-12°C schreiten Süditalienische Äskulapnattern recht verlässlich zur Paarung. Allerdings handelt es sich bei dieser Art um eine sehr seltene, die nur in wenigen Exemplaren in unseren Terrarien vertreten ist. Deshalb besteht die größere Schwierigkeit darin, passende Geschlechtspartner zu finden. Als europäische Schlange ist die Süditalienische Äskulapnatter meldepflichtig. Fotos folgen.

Artenbeschreibungen Europa: Die Äskulapnatter

 Die Äskulapnatter

( Zamenis longissimus )




Die Äskulapnatter gilt als die größte in Deutschland heimische Schlange. Sie ist jedoch nur noch wenigen Restpopulationen hier zu finden. Sie lebt sehr versteckt und ist durch ihre grüngraue -gelbliche Färbung gut getarnt und deshalb sehr schwer zu finden.



Vorkommen: Von einigen Gebieten Deutschlands ostwärts bis nach Vorderasien.








Größe: durchschnittlich ca. 140 cm, wobei die Männchen deutlich größer werden als die Weibchen. Maximal 180 cm.

Lebensraum: Waldränder, Schuttplätze, alte Gehöfte oder andere Ruinen und Legesteinmauern. Äskulapnattern sind häufig auch in der Nähe von Gewässern zu finden.
Nahrung: Vögel und Vogeleier, Mäuse und andere Kleinsäuger passender Größe

Haltung: Das Terrarium sollte ausreichend groß und vor allem recht hoch sein, da Z.longissimus gern und hervorragend klettert. Dazu benutzt sie ihre stark ausgeprägten Ventralkiele als Haltehilfe im Geäst. Meine Tiere halten sich fast nur auf den Kletterästen oder den höhergelegenen Ebenen auf. Im letzten Sommer habe ich meine Zuchtgruppe erstmals für einige Wochen im Freigehege untergebracht, was ihnen offenbar gut getan hat.
Die Temperatur sollte bei ca. 22-28° liegen, je nach Herkunft der Tiere.Da Äskulapnattern recht scheu sind müssen reichlich Verstecke angeboten werden, Pflanzendickichte sind dafür sehr gut geeignet, weil die Tiere Sonne tanken können ohne ihre Deckung zu verlassen. Eine Wetbox und ein Wasserbecken, in das sich die Tiere hineinlegen können dürfen ebenfalls nicht fehlen.






Verhalten: Im Verhalten sind Äskulapnattern recht unterschiedlich. Ich hatte schon Tiere, die von Anfang an friedlich waren und nie versuchten zu beißen. Es gibt aber auch Exemplare, die sich sehr bissig zeigen, vor allem ältere Tiere neigen dazu sich mit Abwehrbissen zur Wehr zu setzen. Jungtiere sind fast ausnahmslos friedlich. Z. longissimus zeigt sich in ihren Bewegungen sehr elegant und und verbringt die meiste Zeit in mehr oder weniger dichter Deckung. Offen daliegend findet man sie nur sehr selten. Im Freilandterrarium werden auch gut eingewöhnte Äskulapnattern sehr schnell wieder scheu und man bemerkt dann sofort, das es sich hier um Wildtiere, also nicht domestizierte Tiere handelt.



 




Zucht: Nach ausgiebiger Winterruhe von etwa 4 Monaten bei ca. 6-10° schreiten Äskulapnattern recht verlässlich zur Paarung. Die ca. 8 Eier werden in die Wetbox abgelegt und nach ca. 60-70 Tagen, je nach Temperatur, schlüpfen dann die ca. 30 cm langen Jungtiere. Sie fressen nach der ersten Häutung meist von selbst Babymäuse und die weitere Aufzucht ist unproblematisch.
Äskulapnattern sind zwar leicht zu haltende Schlangen, ich würde sie dennoch nicht unbedingt Anfängern empfehlen, da sie aufgrund ihres individuellen Temperamentes und der eher scheuen Lebensweise am besten gedeihen, wenn man sie möglichst in Ruhe lässt. Neulingen in der Schlangenhaltung ist es aber meist ein großes Anliegen, ihre Tiere auch einmal in die Hand zu nehmen, was auch zum Erlernen der richtigen Handhabung zu begrüßen ist, vorausgesetzt das Tiere wird dadurch nicht überstrapaziert. Dafür eignen sich Äskulapnattern jedoch weniger.
Als europäische Art ist die Äskulapnatter meldepflichtig.





















Artenbeschreibungen Europa: Die Ringelnatter

 Die Ringelnatter

( Natrix natrix )




Die Ringelnatter hat einen eher kräftigen Körperbau. Sie ist weit weniger als die beiden anderen europäischen Wassernattern an das Leben in unmittelbarer Gewässernähe angepasst. Sie ist schnell in ihren Bewegungen und eine geschickte Jägerin von Fischen, Amphibien und seltener auch kleinen Nagetieren. Im Schlangenhäuschen finden sich folgende Unterarten: N.n.natrix, N.n.helvetica, N.n.scutata, N.n.persa, N.n.megalocephala u. N.n.schweizeri.

 
Vorkommen:  Großes Verbreitungsgebiet von ganz Europa bis über weite Teile Asiens.



Größe: 80- 140cm, Männchen sind deutlich kleiner und zarter wie die Weibchen.

Lebensraum: Ringelnattern leben oft in Gewässernähe aber auch an weit von offenen Wasseflächen entfernten Stellen. So findet man sie auch in verwilderten Gärten, auf Wiesen und an Feldrändern.



Nahrung: Ringelnattern lassen sich im Terrarium leicht mit Fischen und jungen Nagern ernähren.

Zucht: Ringelnattern lassen sich leicht nachzüchten, vorausgesetzt sie erhalten eine kalte und lange Winterruhe. Weibchen legen bis zu 30 Eier in einem Gelege ab. Nach ca. 1,5 Monaten schlüpfen die Jungen, die eine Länge von etwa 20 cm haben. Die Aufzucht mit Fischstücken macht meist keine großen Probleme. Die Art in ebenfalls nach Bundesartenschutzverordnung geschützt.

 













Artenbeschreibungen Europa: Die Würfelnatter

 Die Würfelnatter

( Natrix tesselata )

 

Die Würfelnatter ist von schlankem Körperbau. Auffällig sind die bei Wassernattern typisch weit oben am Kopf sitzenden Augen, die es ermöglichen, im Wasser liegend das Ufer beobachten zu können. 
Die Würfelnatter ist eng mit der Vipernatter verwandt und benötigt ganz ähnliche Lebensbedingungen. Deshalb wird hier nur auf die Unterschiede zu Natrix maura eingegangen. Alles bei N.maura Erwähnte hat auch bei N.tesselata Gültigkeit.






Vorkommen:  Großes Verbreitungsgebiet von Südosteuropa bis über weite Teile Asiens. Die Art kommt in Restpopulationen und wiederangesiedelt auch an wenigen Stellen in Deutschland vor.





Größe: 80 - 100cm, in Ausnahmefällen bis 130cm, Männchen i.d.R. kleiner und zarter.

Lebensraum: Würfelnattern sind noch stärker an das Leben im und am Wasser angepasst. Sie sind in der Lage lange und gut zu tauchen und unter Wasser hervorragend zu jagen. Kleine Fische fressen sie auch unter Wasser, größere tragen sie ans Ufer um sie dort zu verschlingen.






Nahrung: Würfelnattern sind Fischfresser, die durchaus ausschließlich mit Fisch ernährt werden können. Meine Erfahrungen mit dem Verfüttern von Babymäusen sind eher problematisch. Eins meiner Tiere bekam nach dem Fressen einer Babymaus Schwierigkeiten mit der Verdauung und starb nach einiger Zeit an einer Verdickung im Darmbereich. Allerdings ließ sich nicht feststellen, ob die Nahrung dafür der Auslöser war. Seitdem verfüttere ich meinen Würfelnattern nur noch Fisch, den ich regelmäßig mit Vitaminen und Spurenelementen versehe. Seitdem habe ich keine Probleme mehr.

Zucht: Junge Würfelnattern sind etwas schüchterner wie Vipernattern und brauchen oft etwas länger um ans Futter zu gehen. Manche müssen auch erst mit lebenden Fischen angefüttert werden, um dann später auf tote Nahrung umgewöhnt zu werden. 
Dennoch können auch Würfelnattern als Anfängertiere gelten. Sie leben jedoch etwas zurückgezogener.Auch sie sind durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt und meldepflichig.





















Artenbeschreibungen Europa: Die Vipernatter


 Die Vipernatter

( Natrix maura )


Die Vipernatter hat einen  eher kräftigen, leicht gedrungenen Körperbau und ähnelt damit etwas dem Erscheinungsbild einer Viper. Die Muster und Farben von N. maura sind sehr variabel, so das fast kein Tier einem anderen gleicht.




 Vorkommen: Südeuropa, vornehmlich Iberische Halbinsel bis Nordafrika






 Größe: bis zu 80 cm, in der Regel aber nur um die 60 cm, wobei die Männchen meist deutlich kleiner bleiben als die Weibchen.



Jungtiere von 2014


 Lebensaum: Uferbereiche hauptsächlich langsam fließender oder stehender Gewässer mit reichem Fischbestand. Vipernattern sind stark ans Wasserleben angepasste Schlangen, die oft und ausgiebig tauchen und unter Wasser jagen.





Haltung: Das Terrarium muss nicht sehr groß sein. Ich halte meine Zuchtgruppe auf einer Grundfläche von 80x80cm bei einer Terrariumhöhe von 60cm. Die Tiere erfreuen sich bester Gesundheit und vermehren sich regelmäßig. Das Becken ist mit erhöhten Liegeflächen und Kletterästen ausgestattet, was dem Bewegungsdrang der Tiere entgegenkommt. Ausreichend große und zahlreiche Verstecke unter flach aufliegenden Schieferplatten und Rindenstücken sowie ein großes Wasserbecken vervollständigen die Einrichtung.
Ich halte meine Tiere bei Temperaturen von 20-28°C am Tage, wobei die Werte jahreszeitenbedingt auch etwas schwanken können. Nachts sind alle Wärmequellen ausgeschaltet. Alle meine Terrarien sind mit einer Wetbox ausgestattet. Dies ist eine Kunststoffdose, die mit feuchtem Moos gefüllt ist. Im Deckel befindet sich ein Loch, durch das die Schlangen Zugang zum Inneren haben. Oft, insbesondere vor der Häutung halten sich die Tiere dort auf, auch zur Eiablage wird die Box regelmäßig und verlässlich genutzt. Das erübrigt das Suchen nach Gelegen und verhindert ein Austrocknen der Eier, wenn sie nicht rechtzeitig gefunden werden.






Verhalten: Vipernattern sind friedfertige Tiere, die nicht zum Beißen neigen. Ihr Abwehrverhalten ähnelt dem von Vipern, sie zischen und winden sich, wenn sie sich bedrängt fühlen und suchen dann ihr Heil in der Flucht. Noch nie bin ich von meinen Vipernattern gebissen worden. Wenn man sie in die Hand nimmt, sondern sie ein unangenehm riechendes Sekret aus ihren Postanaldrüsen ab, das sehr stark anhaftet. Ein Verhalten, das für alle Wassernattern gilt. Aufgrund ihrer geringen Größe hält sich der Geruch aber in vertretbaren Grenzen.
Vipernattern sind sehr interessante Schlangen, die tagaktiv sind und mit der Zeit recht zutraulich werden. Sie haben dann einen durchaus neugierigen Charakter und sind viel im Terrarium unterwegs. So gibt es immer etwas zu sehen.





Zucht: Die Zucht gelingt mehr oder weniger von selbst. Vorraussetzung dafür ist allerdings eine ausreichende Winterruhe. Ich überwintere meine Tiere von etwa Ende Oktober bis Mitte Februar bei ca. 10-12 °C im Terrarium. Dazu sorge ich dafür, das die Wetbox ausreichend feucht bleibt und immer Frischwasser zum Trinken zur Verfügung steht. Während der Hibernation (Winterruhe) sind die Tiere versteckt und fast nie zu sehen. Nach Beendigung der Winterruhe schreiten die Tiere meist zügig zur Paarung, die natterntypisch verläuft.
Das Männchen verfolgt die Duftspur des Weibchens und überkriecht dabei das weibliche Tier mehrmals. Dabei reibt es den eigenen Körper an dem des Weibchens und versucht seinen Hemipenis in die Kloake des Weibchens einzuführen. Dabei umringeln sich oft die Schwänze der Tiere korkenzieherartig. Kommt es zur Kopulation, beginnt das Männchen mit pumpenden Bewegungen und überträgt dabei das Sperma auf das Weibchen.
Die Eiablage erfolgt je nach Klima ca. 1 Monat später. Etwa 40 Tage nach der Eiablage beginnt der Schlupf der Jungtiere. Diese Zeitangaben sind nur grobe Richtlinien, da es sehr auf die Inkubationstemperatur ankommt, wie lang die Entwicklung dauert. 
Ich verwende zur Inkubation keinen Inkubator, wie dies immer wieder empfohlen wird, sondern belasse die Eier in der Wetbox. Um zu verhindern, das die Elterntiere das Gelege durchwühlen, wechsle ich den gelochten Deckel gegen einen geschlossenen aus. Dadurch verbleibt die komplette Feuchtigkeit in der Box und die Eier sind geschützt. Das Moos bewirkt, das die Eier in einem sauren Milieu gezeitigt werden, was wiederum für eine keimreduzierte Atmosphäre sorgt. So untergebracht belasse ich die Box im Terrarium und verändere lediglich den Standort zum Wärmespot so, das Spitzentemperaturen über 30° und Tiefstwerte am Tage unter 20° vermieden werden. Nachts sind alle Wärmequellen ausgeschaltet. Dadurch differiert die Inkubationstemperatur im zeitlichen Verlauf erheblich, was jedoch bei mir dazu geführt hat, das die Schlüpflinge ausgesprochen kräftig sind und von einem großen Lebenswillen getrieben ihre Umgebung aktiv erkunden. Sie machen auf mich einfach einen vitaleren Eindruck als Tiere aus Inkubatoren. Es bedarf jedoch erheblich mehr Geduld, denn die Zeitigung nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch.   
Die Neugeborenen häuten sich meist innerhalb der ersten 10 Tage und nehmen danach meist selbstständig Stintstücke an. Diese biete ich in einer kleinen Schale mit etwas Wasser an. Nachdem die Tiere mehrere Male gefressen haben, mische ich kleine Stückchen von Babymäusen unter. So gewöhnen sich die Jungtiere schon früh an diese Nahrung und wachsen zügig heran.
Die weitere Aufzucht ist absolut unproblematisch. 
Vipernattern sind dem Anfänger auf grund der leichten Haltbarkeit und des interessanten aktiven Verhaltens sehr zu empfehlen.
In Deutschland sind Vipernattern durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt und damit meldepflichtig.