Die Hufeisennatter
( Hemorrhois hippocrepis )
Hufeisennattern sind sehr schlanke, elegante und schnelle Schlangen. Sie
besitzen einen schlanken Kopf, der sich nur leicht vom Körper absetzt
und einen relativ langen Schwanz. Die Färbung variiert in Abhängigkeit
zu ihrem Verbreitungsgebiet und reicht von kräftigem Gelb-Schwarz bis
hin zu braun-grau.
Vorkommen: Die Hufeisennatter bewohnt das südliche Spanien und Nordafrika, wobei die spanischen Tiere eine besonders schöne schwarze Zeichnung auf gelben Grund besitzen. Die marokkanischen Tiere hingegen sind eher braun-grau.
Nahrung: Mäuse, Ratten, Echsen und gelegentlich auch andere Schlangen.
Haltung: Ein geräumiges Trockenterrarium mit den Maßen 160x80x60cm hat sich bei meinem Zuchtpaar als gut geeignet erwiesen. Hufeisennattern sind deutlich bodenbewohnend und klettern nur selten. Ausreichend viele Unterschlupfmöglichkeiten sind unbedingt nötig, damit sich diese scheuen Tiere sicher fühlen können. Bis auf eine passende Wetbox, die durchaus regelmäßig aufgesucht wird, sollte das Becken komplett trocken gehalten werden. Mit einem Spot werden Temperaturen von lokal 35° erreicht. Der Rest des Beckens bleibt unbeheizt und hat im Sommer so ca. 22-28°. Die Tiere suchen regelmäßig die Wärme des Spotstrahlers auf, um dann ausreichend erwärmt wieder in enge Verstecke zu verschwinden.
Verhalten: Es handelt sich bei dieser Art um sehr scheue Tiere, die bei Störung entweder sofort und mit großer Geschwindigkeit im Versteck verschwinden oder aber, falls eine Flucht nicht möglich erscheint, mit großer Entschiedenheit dem Angreifer entgegen gehen. Früher gehörte diese Art zur Gattung Coluber (Zornnattern). Diesen Namen tragen sie durchaus zu Recht, denn sie neigen dazu, wütende Ausfälle gegen den Pfleger zu machen. Aufgrund ihrer großen Schnelligkeit sind sie dann nur schwer zu kontrollieren. Schon deshalb empfiehlt sich ein sehr gräumiges Terrarium. dann bleiben sie ruhiger, weil sie sich nicht ganz so schnell in die Enge getrieben fühlen.
Zucht: Die Zucht gestaltet sich im Prinzip recht einfach, wenn es gelingt, harmoniernede Paare zu finden. Etwas problematisch und mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen gestaltet sich die Überwinterung. Viele Halter berichten von Ausfällen während oder nach der Hibernation. Andere überwintern ihre Tiere ohne jedes Problem seit Jahren erfolgreich. Diese Unterschiede lassen sich nicht ohne weiteres erklären und können m.E. nur an den unterschiedlichen Herkunftsgebieten der Tiere liegen. Meine andalusischen Tiere überwintern für ca. 2-3 Monate bei 11-14°. Ich sorge dafür, das die Temperatur im Winter nicht unter 11° fällt, da ab 10° offensichtlich der heikle Bereich beginnt. Dies bezieht sich jedoch nur auf Tiere aus diesem Gebiet. Nordafrikaner können auch bei normaler Raumtemperatur ohne zusätzliche Beluchtung überwintert werden und es kann dennoch mit Nachzucht gerechnet werden. Ich denke, bis ca. 15° über einen Zeitraum von 10 Wochen sollten auch marokkanische Tiere keine Probleme machen. Das sind jedoch meine eigenen Erfahrungen und die geben keine Garantie, das es auch bei anderen Haltern so funktioniert. Die Überwinterung ist also immer etwas spannend bei dieser Art. Wenn es geklappt hat steht einer Verpaarung im Frühjahr nichts im Wege und die ca. 6-8 länglichen relativ großen Eier werden in die Wetbox gelegt, wo sie nach ca. 80 Tagen (nach meiner Methode!) schlüpfen. Die Jungen sind beim Schlupf ca. 30cm lang und sofort sehr schnell und bissig. Mit etwas Geduld gehen die Kleinen meist von selbst an die angebotene Nahrung, nur ausnahmsweise müssen die Tiere zur Nahrungsannahme animiert werden.
Es handelt sich hier um sehr elegante und schöne Schlangen, die jedoch aufgrund ihres Verhaltens und den manchmal auftretenden Problemen bei der Überwinterung dem etwas erfahrenen Schlangenhalter vorbehalten bleiben sollten.
Wie alle europäischen Schlangenarten ist auch diese besonders geschützt und deshalb meldepflichtig.
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